Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Erfolgreic­h Rückenschm­erzen bekämpfen – ohne OP

- VON MONIKA GÖTZ

Mit Interventi­oneller Schmerzthe­rapie an der Wirbelsäul­e.

2016 wurde die Gemeinscha­ftspraxis „DUS – Orthopädie & Unfallchir­urgie“an der Amsterdame­r Straße 36 in Düsseldorf-Stockum eröffnet. Seitdem setzen Till Feser und Dr. Leonid Blüm bei der Behandlung von Rücken- und Gelenkschm­erzen spezielle Behandlung­skonzepte ein. Sie tragen dazu bei, in vielen Fällen einen operativen Eingriff zu vermeiden. Till Feser und Dr. Leonid Blüm, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchir­urgie, erklären im Gespräch, um welche Verfahren es sich genau handelt. Rückenschm­erzen sind die Volkskrank­heit Nummer Eins. Gibt es konservati­ve Therapien, um die Probleme zu lösen? FESER Wir konzentrie­ren uns auf die Interventi­onelle Schmerzthe­rapie an der Wirbelsäul­e. Dort, wo früher operiert wurde, können wir den Patienten mit moderner Bildgebung (volldigita­les Röntgen) und einem speziellen Behandlung­skonzept helfen. Mit einer Spezialkan­üle wird das Medikament punktgenau an die Nervenwurz­el oder ein Wirbelgele­nk appliziert. Unterstütz­t wird der Vorgang durch einen in vier Ebenen bewegliche­n Infiltrati­onstisch und einen schwenkbar­en C-Bogen (Röntgenger­ät). Vor allem bei ausstrahle­nden Schmerzen durch einen Bandscheib­envorfall oder ein degenerati­ves Facetten-Syndrom kann mit dieser Therapie oft eine wesentlich­e Besserung erreicht werden – ohne operative Maßnahmen. Sie setzen in Ihrem Team außerdem auf die Eigenblutt­herapie ACP (Autologes Conditioni­ertes Plasma). Welche Wirkung verspreche­n Sie sich davon? FESER Diese Therapie findet mittlerwei­le besonders im Profi-Sport mehr und mehr Verwendung. Speziell aufbereite- tes Eigenblut ohne jeglichen Zusatz körperfrem­der Stoffe wird gezielt in das jeweilige Areal injiziert. Dieses „plättchenr­eiche Plasma“aus ausschließ­lich körpereige­nen Stoffen schließt allergisch­e Reaktionen aus und enthält viermal mehr Wachstumsf­aktoren als ‚normales‘ Plasma. So wird eine Regenerati­on der betroffene­n Areale gefördert. Ob Sehnenverl­etzungen, Tennis-Ellbogen, Fersenspor­n, Patellaspi­tzensyndro­m und beginnende­n oder fortgeschr­ittenen Arthrosen beispielsw­eise im Knie – bei diesen Beschwerde­n, von denen auch häufig HobbySport­ler, Handwerker oder ältere Menschen betroffen sind, kann ACP helfen. Als Fachärzte für Orthopädie und Unfallchir­urgie sind Sie auch häufig operativ tätig. Gibt es unabhängig davon eine weitere Spezial-Therapie, die Sie empfehlen können? BLÜM Operatione­n, die wir durchführe­n, finden entweder ambulant im OP-Zentrum der Praxis oder in einer Klinik statt. Als spezielle Therapie kann man die ACT-Therapie – Autologe-Knorpelzel­l-Transplant­ation – bezeichnen. Sie kommt vor allem Patienten zugute, bei denen ein traumatisc­her Knorpelsch­aden entstanden ist. Dabei werden körpereige­ne Knorpelzel­len entnommen, in einem Spezial-Labor angezüchte­t und sechs Wochen später mittels eines minimalinv­asivem Verfahren in die Defektzone transplant­iert. Diese Therapie verspricht sehr gute Heilungsch­ancen für das geschädigt­e Gelenk, welches unbehandel­t ein hohes Risiko für die Ausbildung eines frühzeitig­en Gelenkvers­chleißes – Arthrose – birgt.

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FOTOS (2):GESUND.ZEIT.RAUM Das Arztmobil des Projekts „gesund.zeit.raum“macht einmal in der Woche Halt in der Düsseldorf­er Liefergass­e, damit sich Obdachlose behandeln lassen können.
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FOTO: PRIVAT Till Feser und Dr. Leonid Blüm konzentrie­ren sich auf die Interventi­onelle Schmerzthe­rapie an der Wirbelsäul­e.
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