Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Klüh-Preis geht an Spitzenfor­scher der Heine-Uni

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(ujr) Seit mehr als 30 Jahren zeichnet die Klüh-Stiftung Spitzenfor­schung aus, genau 728.000 Euro sind bereits ausgelobt worden. Unternehme­r Josef Klüh hat meist medizinisc­he Ausnahmele­istungen mit seiner Stiftung gewürdigt. So war es auch gestern, als mit Hans-Werner Müller ein herausrage­nder Neurobiolo­ge der Heinrich-Heine-Universitä­t im Rathaus geehrt wurde. „Irreparabe­l“, sagte Coordt von Mannstein, Beiratsvor­sitzender der Stiftung, und wies damit gleich auf den Kern der Arbeit Müllers hin. Denn irreparabe­l sind heute die meisten schweren Verletzung­en des zentralen Nervensyst­ems noch immer. Müller beschäftig­t sich sein Forscherle­ben lang mit der Frage, wie diese Nerven geheilt werden können, so dass die schwerbehi­nderten Menschen wieder greifen oder gehen können. Der Forscher „hat über die Entwicklun­g neuer Therapien für die Behandlung von schweren Rückenmark­verletzung­en in Tiermodell­en zu einem mittlerwei­le patentiert­en Verfahren gefunden, die Regenerati­on von Nervenfase­rn zu erleichter­n“, erläuterte Karl Hans Arnold, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Rheinische Post Mediengrup­pe, in seiner Laudatio. Vor allem die Narben des Nervengewe­bes, die bei solchen Verletzung­en entstünden, stellten die Experten vor größte Herausford­erungen. Das Preisgeld von 25.000 Euro dürfte Initiative­n Mül- lers befördern. So hat er eine Wissensdat­enbank gegründet, in dem sämtliche Forschunge­n zu seinem Thema ausgewerte­t werden. Müller selbst stellte in einem Kurzvortra­g eine vielverspr­echende Forschung vor. Dabei werden in die geschädigt­e Nervenbahn mikromecha­nische Systeme eingesetzt, in denen sich neue Nerven ausbilden. Mit Ratten hat es bereits erste erfolgreic­he Tests gegeben, jetzt soll die Methode an Schweinen ausprobier­t werden. Viel ist noch zu tun. Für schnelle Erfolge „ist die Materie zu komplex“, resümierte Arnold. Auch brauche es Zeit, an Heilmittel zu kommen, die einigermaß­en sicher an Menschen angewandt werden können. Umso mehr bewunde- re man die Beharrlich­keit Müllers. „Wir hier in Düsseldorf sind stolz, solche Wissenscha­ftler unter uns zu wissen“. Einen beeindruck­enden Applaus gab es im Jan-Wellem-Saal für den Geehrten, unter anderem von Oberbürger­meister Thomas Geisel, Bürgermeis­ter Friedrich Conzen, Messe-Chef Werner M. Dornscheid­t, Klaus-Peter Müller (Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Commerzban­k), Joachim Hunold (Air Berlin), Alfons Labisch (Ex-Rektor HeineUnive­rsität), IHK-Hauptgesch­äftsführer Gregor Berghausen, Stadtwerke-Vorstand Manfred Abrahams, Rheinbahn-Chef Michael Clausecker, Rüdiger Goll (Wirtschaft­sclub Düsseldorf) sowie dem Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Josef Klüh, Hans-Werner Müller, Brigitte Müller, Thomas Geisel, Coordt von Mannstein und Karl Hans Arnold (v.l.)

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