Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Piraten kritisiere­n Weitergabe von Bürgerdate­n

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(RP) „Die Stadt macht immer mehr Gewinn mit der Weitergabe von Bürgerdate­n“– das jedenfalls sagt die Meerbusche­r Piratenpar­tei. Seien es im Jahr 2014 noch 16.200 Euro gewesen, die die Stadt mit der Weitergabe von Meldedaten verdiente, stieg die Summe im Jahr 2016 auf 26.000 Euro. Das ergab eine Anfrage der Piratenpar­tei.

Als Grund für diesen enormen Anstieg nennt Ratsherr Marc Becker die Neufassung des Bundesmeld­egesetzes. „Musste man in der Vergangenh­eit noch einer Weitergabe seiner Meldedaten zustimmen, ist es nun genau umgekehrt und jeder Bürger muss einen Einspruch gegen die Weitergabe seiner Daten abgeben“, sagt Becker. Die bestehende­n Auskunftss­prerren liefen nun Jahr für Jahr aus. „Das ist den meisten Bürgern nicht bekannt und der drastische Anstieg in der Weitergabe der Daten zeigt uns, dass die Stadt hier nicht genug informiert hat.“Die Städte, sagen die Piraten, seien mittlerwei­le dazu verpflicht­et die Einwohner über die Möglichkei­t des Widerspruc­hs zu unterricht­en. In der Realität müsse man aber gezielt danach suchen, um die entspreche­nden Informatio­nen zu finden.

Für den Adressbuch­handel, da ist sich der Fraktionsv­orsitzende­r von Linken und Piraten im Meerbusche­r Stadtrat sicher, seien die Daten eine eine wahre Geldquelle. Sie würden automatisi­ert, online abgefragt und anschließe­nd aufbereite­t an entspreche­nde Interessen­ten weiterverk­auft. „Mittlerwei­le werden auch Schnittste­llen zu den sozialen Netzwerken gebildet“, sagt Becker. Der Weitergabe der Daten könnten die Bürger online auf der Internetse­ite der Stadt Meerbusch oder in den Bürgerbüro­s wiederspre­chen.

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