Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Osterather Künstlerin zeigt „Woll-Malerei“

- VON MONIKA GÖTZ

Aus farbigen Wollfäden und Nadel lässt die 36-jährige Künstlerin Elma Haneda Bilder entstehen. In der „Atelier Galerie Kraft“in Lank-Latum sind einzelne Werke ihrer Kunst zu sehen.

Um das Licht der Sonne darzustell­en, benutzt Elma ein strahlende­s Gelb. Manchmal aber sind die Farbknäuel mit anderen Farben durchsetzt: „Dann muss ich die ‚guten und schlechten‘ Farbtöne auseinande­r sortieren.“Wollfäden in unterschie­dlicher Stärke und Beschaffen­heit sowie eine mit Widerhaken­strukturen ausgestatt­ete Nadel sind

Elma Haneda das Handwerkze­ug der in Osterath lebenden Woll-Künstlerin, die jetzt in der Atelier Galerie Kraft einen Querschnit­t ihrer Arbeiten zeigt. „Es ist meine erste Einzelauss­tellung. Ich widme sie meinen Eltern“, betont Elma, deren Kunst unter anderem im Städtische­n Kunstmuseu­m Kyoto zu sehen war.

Angelika Kraft, Galeristin und Künstlerin, freut sich über die Präsentati­on: „Ich bin immer auf der Suche nach besonderen Themen, nach Künstlern, die sich außerge- wöhnlichen Materialie­n oder Techniken widmen.“

Und Elma, vor 36 Jahren in Japan als Tochter einer Deutschen und eines Japaners geboren und seit früher Kindheit in Deutschlan­d lebend, beherrscht diese seltene Art der Malerei mit Wolle. Sie modelliert mit geübter Hand anhand selbst angefertig­ter Skizzen mehrere Schichten übereinand­er und verschafft so dem Gesamtbild Plastizitä­t. Der Mensch, vor allem sein Gesicht, spielt für Elma eine wichtige Rolle. Sie hat einen außergewöh­nlichen Blick für Feinheiten, betrachtet Augen und Mund genau, setzt die auffallend­e Kopf-Befiederun­g der Krontauben in unterschie­dlichen Blautönen in Szene und achtet auf die Details von Accessoire­s.

Das setzt sie unter anderem bei den Bildern um, auf denen ein japanische­r Maler zu sehen ist. Sie zeigt ihn in Porträts und auch umgeben von Lilien, drückt ihm eine aufgeklapp­te Gartensche­re in die Hand und freut sich: „Das hat er toll präsentier­t.“Wichtiges Motiv der Ausstellun­g sind die in Neuguinea beheimatet­en Krontauben: „Sie haben mich schon als Kind in einem Vogelbuch fasziniert.“Jetzt sieht Elma diese Taubenart als elegante Kavaliere oder „verzaubert­e Prinzen“für zarte Damen und bringt diese auf ihren Wollbilder­n in einer sanften Einheit zusammen.

Grundsätzl­ich ist es ihr Wunsch, alles miteinande­r eng zu verknüpfen: „Natur und Mensch, Frau und Mann, Gemeinscha­ft und Individuum, innere und äußere Welt, Inhalt und Form – alles gehört zusammen, ohne dasselbe zu sein.“Beispiel dafür ist auch das von Elma „Der Frühling“betitelte Bild, das auf dem Foto zu sehen ist.

Vernissage: Samstag, 17-21 Uhr. Bis 28. Mai, Freitag/Samstag 13-18 Uhr, sonntags 11-16 Uhr oder nach Vereinbaru­ng: 0172-9919776. Finissage mit Künstlerin­nengespräc­h: 28. Mai, 11 Uhr. Atelier Galerie Kraft, Hauptstraß­e 20. Lank-Latum.

Natur und Mensch, Inhalt und Form – alles gehört zusammen, ohne

dasselbe zu sein.“

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