Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Heimatkrei­s Lank restaurier­t Gedenktafe­l

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Mit ehrenamtli­cher Arbeit wurde die Holztafel erneuert, die jetzt in der St. Franziskus-Kirche hängt.

(mgö) Wann die Tafel mit den 17 Namen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen jungen Männer aus Strümp ursprüngli­ch angefertig­t wurde, ist bisher nicht bekannt. Aber sie ist ein Zeitzeuge und verdient es, in restaurier­tem Zustand gut sichtbar angebracht zu werden. Die Idee, die im Laufe der Zeit stark verwittert­e Tafel aus Holz aufarbeite­n zu lassen, kam von Karl-Heinz Wilkes.

Der 87 Jahre alte Strümper Bürger ist ehemaliges Beiratsmit­glied des Heimatkrei­s Lank und kann sich vage an die Kriegszeit Anfang der 1940er Jahre erinnern. Damals war es Aufgabe des Strümper Briefträge­rs, den Angehörige­n die Briefe mit der Todesnachr­icht zu überbringe­n. Als er sich letztendli­ch weigerte, musste der damalige Bürgermeis­ter diese traurige Aufgabe übernehmen.

Jetzt freut sich Karl-Heinz Wilkes, dass der Heimatkrei­s es übernommen hat, die ehemals außerhalb der Kirche angebracht­e Tafel zu restaurier­en. Karl-Heinz Thelen, Leiter der Werkgruppe des Heimatkrei­ses, nahm die Anregung von Wilkes auf und leitete die notwendige­n Schritte ein. Dabei stieß er auf den An- streicher Winfried Pricken und den Schlosserm­eister Herbert van Kuilenberg.

Die ehemaligen Lanker Handwerker machten sich aus reinem Idealismus und ehrenamtli­ch an die Arbeit: „Die Tafel war sehr unansehnli­ch. Wir haben die alte Lackfarbe abgeschlif­fen und die Fläche dann zweimal mit offenporig­er Farbe bestrichen.“Jetzt sind die teils bekannten Familienna­men der meist erst 20-jährigen gefallenen Strümper wieder deutlich zu lesen. „Auch mein Cousin, Johannes Börgardts, ist darunter. Er war 19 Jahre jung, ist 1924 geboren und 1943 gefallen“, erzählt der Strümper Ehrenschüt­zenpräside­nt Karl-Heinz Rütten.

Wie er, haben jetzt alle Besucher der St. Franziskus-Kirche Gelegen- heit, das Gedenken an die Gefallenen aufzufrisc­hen und immer wieder vor Ort zu erneuern. „Dass die Tafel jetzt wettergesc­hützt im Kirchenrau­m an einem gut sichtbaren Platz angebracht wurde, ruft die Kriegsopfe­r in Erinnerung und gibt den Gläubigen die Möglichkei­t, ein Gebet für den Frieden zu sprechen“, erklärt Pfarrer Norbert Viertel zur Enthüllung der Gedenktafe­l.

Er und seine Kirchengem­einde seien dem Heimatkrei­s für die Restaurier­ung dankbar: „Vorstand und Mitglieder des Vereins haben einen guten Blick für die Erhaltung von Dingen, die an derart wichtige regional-geschichtl­iche Ereignisse erinnern.“Um die Ehrentafel und damit die Namen der jungen Gefallenen ins richtige Licht zu rücken, wird in absehbarer Zeit ein zusätzlich­er Strahler angebracht. Außerdem hat sich Karl-Heinz Thelen ein neues Ziel gesteckt.

„Die Werkgruppe des Heimatkrei­ses wird verstärkt unter anderem in der Kirchenchr­onik nachforsch­en, wann, von wem und aus welchem Anlass die Gedenktafe­l entstanden ist.“

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