Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Borussia verpasst Tischtenni­s-Wunder

- VON TINO HERMANNS

Die Sensation bleibt im Final-Rückspiel der Champions League aus. Bereits nach dem ersten Einzel ist aufgrund des 3:0-Sieges im Hinspiel klar, dass der Titel an Fakel Orenburg geht. Am Ende heißt es 3:2 für die Russen.

Um 14.46 Uhr war die Entscheidu­ng bereits gefallen. Die Borussia muss ihren Traum vom fünften Champions-League-Titel um mindestens ein weiteres Jahr verschiebe­n. Nach der 0:3-Niederlage im Final-Hinspiel am vergangene­n Sonntag gegen den haushohen Favoriten Fakel Orenburg verlor der deutsche Rekordmeis­ter das Rückspiel in Russland nur knapp mit 2:3. Orenburg zog durch den vierten Triumph in der europäisch­en Königsklas­se mit Düsseldorf gleich.

„Orenburg hat die Champions League verdient gewonnen“

Andreas Preuß

Manager der Borussia

Die Bürde der deutlichen Hinspielni­ederlage war letztlich zu groß. Zwar präsentier­te sich das von Timo Boll angeführte Team aus der Landeshaup­tstadt am Ural kämpferisc­h, aber schon das Satzverhäl­tnis von 3:9 vom vergangene­n Wochenende machte deutlich, dass gegen eine Mannschaft mit den Nummern fünf, sechs und 13 der Weltrangli­ste wohl nichts zu holen sein würde.

Auch die von Cheftraine­r Danny Heister auf einer Position leicht veränderte Aufstellun­g brachte nicht den gewünschte­n Erfolg. Kristian Karlsson musste sich im ersten Match gegen den besten Nichtasiat­en, den deutschen Nationalsp­ieler Dimitrij Ovtcharov, mit 1:3 geschlagen geben. Das Fatale: Dieser eine Punkt sicherte den Gastgebern bereits den Titel. Somit dienten die nachfolgen­den Duelle höchstens noch als wettkampfo­rienterte Vorbereitu­ng auf die in 17 Tagen in Düsseldorf beginnende­n Weltmeiste­rschaft.

Nach der Niederlage von Boll gegen den Japaner Jun Mizutani (0:3) im zweiten Spiel verkürzte Anton Källberg den Spielstand mit einem tollen 3:2-Sieg über den Weltrangli­sten-13. Vladimir Samsonov auf 1:2. Da beide Trainer anschließe­nd von der Möglichkei­t einer Auswechslu­ng Gebrauch machten, traf Stefan Fegerl auf Orenburgs früheren Top-12-Sieger Alexej Smirnov und konnte durch seinen 3:2-Erfolg den Ausgleich herstellen. Im letzten Spiel gab es für Karlsson gegen den stark aufspielen­den Mizutani dann allerdings nichts mehr zu holen.

„Wir haben alles gegeben und Orenburg das Leben so schwer wie möglich gemacht“, kommentier­te Manager Andreas Preuß die Partie. „Am Ende müssen wir aber festhalten, dass Orenburg in beiden Spielen besser war und damit auch die Champions League insgesamt verdient gewonnen hat. Ich bin trotzdem sehr stolz auf die Mannschaft und den zweiten Platz.“

Diese Meinung teilte auch Cheftraine­r Danny Heister. „Anton hat heute besonders stark gespielt. Das erste Aufeinande­rtreffen mit Samsonov zu gewinnen, ist mehr als respektabe­l“lobte der Niederländ­er und fügte nicht ohne Stolz hinzu: „Beeindruck­end, wie die Jungs sich heute ins Zeug gelegt haben, selbst als schon feststand, dass wir den Titel nicht mehr holen können.“

Mit dem Gewinn des deutschen Pokals und dem Einzug ins Finale um die Deutsche Meistersch­aft ist die Borussia trotzdem mehr als nur im Soll. „Drei Finals und am Ende hoffentlic­h zwei Titel – damit könnten wir sehr gut leben“, erklärte Preuß mit Blick auf das Endspiel gegen Fulda-Maberzell (10. Juni), bei dem sein Team den 29. Meistertit­el in Angriff nehmen will.

Sicherlich mehr als nur ein Trostpreis.

 ?? FOTO DPA ?? Dimitrij Ovtcharov vom russischen Club Fakel Orenburg und Ex-Borusse gibt Stefan Fegerl (rechts) von Borussia Düsseldorf nach dem erfolgreic­hen Finale die Hand. Neben Fegerl stehen Physiother­apeutin Miriam Schulte-Krumpen, Anton Källberg und...
FOTO DPA Dimitrij Ovtcharov vom russischen Club Fakel Orenburg und Ex-Borusse gibt Stefan Fegerl (rechts) von Borussia Düsseldorf nach dem erfolgreic­hen Finale die Hand. Neben Fegerl stehen Physiother­apeutin Miriam Schulte-Krumpen, Anton Källberg und...

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