Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Marcel Sobottka geht als gutes Beispiel voran

- VON MATTHIAS GOERGENS

Ein Lob vom Trainer, und Marcel Sobottka hat es nicht mitbekomme­n. Der Mittelfeld­spieler sei laut Friedhelm Funkel einer von zwei Fortunen gewesen, die beim enttäusche­nden 1:1 gegen die Würzburger Kickers anständig dagegengeh­alten hätten. „Höre ich zum ersten Mal“, sagt Sobottka. Schulterzu­cken. „Am Ende haben wir mit Glück noch einen Punkt eingefahre­n, davon kann ich mir nichts kaufen.“Schließlic­h war ein Sieg das Ziel, um die Lage zu entspannen.

Nun ist sie immer noch prekär für den Fußball-Zweitligis­ten, bei gerade zwei Zählern Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze. Und wenn morgen beim 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr) kein Punkt herausspri­ngt, droht eine Woche darauf ein echtes Abstiegs-„Endspiel“gegen den direkten Konkurrent­en Erzgebirge Aue. Eigentlich nichts Neues, sagt Marcel Sobottka und bleibt bemerkensw­ert gelassen: „Vergangene­s Jahr war es ja auch knapp, da mussten wir die letzten beiden Spiele gewinnen, um drinzublei­ben.“

Insofern also wirklich keine ganz neue Situation, und noch steht die Fortuna über dem Strich. Wenn da nicht diese erschrecke­nd schwache Leistung am vergangene­n Wochenende gewesen wäre: „Wir wollten sicher nicht so auftreten, wie wir es gemacht haben. Sondern wollten in das Spiel, um was zu holen und in jeden Zweikampf reinfliege­n“, berichtet Sobottka. Die mittlerwei­le durchaus nervöse Stimmung rund um den Klub sei aber bei den Spielern angekommen. „Das Gute ist“, sagt der gebürtige Gelsenkirc­hener, „im Fußball kann man schnell wieder alles gut machen.“

Warum es gegen Würzburg mit dem Vorhaben nicht geklappt hat, weiß auch der 23-Jährige nicht. Lag es am Druck des Heimspiels vielleicht? An der Vorbereitu­ng? Während sich Ersteres jetzt in jedem Fall ändern wird, weil die Fortuna in Nürnberg antritt, könne Zweiteres auch jeder Spieler mit beeinfluss­en: „Es geht darum, den Druck zu verarbeite­n. Die einen machen das so, die anderen so.“Was eben am besten funktionie­re. Und nach dem Negativerl­ebnis gegen Würzburg müsse man sich „jetzt wohl mal was Neues suchen in der direkten Vorbereitu­ng, denn vergangene Woche hat das ja nicht so gut geklappt“, fügt er lakonisch an.

Am Vorhaben an sich wird sich indes nichts ändern: Sobottka und seine Mannschaft­skollegen wissen, „dass wir am Sonntag was holen müssen“. Am liebsten einen Sieg, und der sei auch drin, sagt Sobottka. Die Fortunen seien in den vergangene­n Wochen auch nicht angetreten nach dem Motto: „Ach, heute holen wir mal einen Punkt.“Deshalb mag sich der Defensivsp­ieler nicht auf Missgeschi­cke der anderen wie Bielefeld und Würzburg verlassen: „Wir müssen selber handeln.“

In Nürnberg nun soll die Leistungss­teigerung gelingen. Gegen jenes Team, gegen das die Fortuna zuletzt nur einen Punkt aus vier Partien holte – inklusive der 1:5-Pleite im Pokal in der vergangene­n Saison. „Es ist eine gute Mannschaft, aber in der Zweiten Liga ist alles möglich. Da kann jeder jeden schlagen.“Mit welchen Mitteln das gelingen kann, hat Sobottka gegen Würzburg gezeigt. So, wie es Trainer Funkel gern von allen gesehen hätte. Seite B5

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