Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Luthers Geist und Leben bei Mrs. Books

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(mgö) Ist dieser Meerbusche­r Ortsteil Stadt oder Dorf? Hier war sich Christian Nürnberger nicht ganz sicher. „Aber wir sind durch die Straßen gebummelt. Und das war sehr erholsam“, lobt der Publizist die Lank-Latumer Ortsmitte. Nürnberger war als Autor des Buches „Der rebellisch­e Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten“mit Journalist­in, Fernsehmod­eratorin, Mit-Autorin und Ehefrau Petra Gerster in die Buchhandlu­ng „Mrs. Books“gekommen und gestand: „Das ist eine Premiere. Wir waren noch nie in Meerbusch.“Das und die Aussicht, Details aus dem zum Reformatio­nsjubiläum erschienen­en Buch zu erfahren, machten viele Interessie­rte neugierig. „Wir waren schnell ausverkauf­t“, freut sich Buchhändle­rin Maxi von Zittwitz. Und der Abend hielt, was der außergewöh­nliche Buchtitel versprach. Das ist auch Petra Gerster zu verdanken, die im Vorfeld der Meinung war: „Ein Buch über Luther ohne Katharina von Bora – das geht nicht“. Und so einigte sich das Ehepaar darauf, der Hauptmoder­atorin der ZDF „heute“-Nachrichte­n diesen Part zu überlassen. In kurzweilig­en, mit witzigen ehe-internen Bemerkun- gen gespickten Ausführung­en, gaben die Bestseller-Autoren Einblick in Luthers Geist und Leben. Dabei erfuhr das Publikum, dass der Theologiep­rofessor als Reformer nicht an eine Kirchenspa­ltung dachte: „Luther stand lediglich quer zur Zeit.“Er brachte innerhalb von vier Jahren nicht nur die katholisch­e Kirche, sondern die Welt des 16. Jahrhunder­ts zum Wanken, entband sich durch die Heirat mit der aus dem Kloster geflohenen, selbstbewu­ssten Nonne Katharina vom Zölibat. „Sie waren glücklich“, urteilen Petra Gerster und Christian Nürnberger über die Ehe zwischen Luther und seiner Käthe, die von ihm liebevoll und ironisch zugleich „Herr Käthe“genannt wurde. Das Buch als aufschluss­reiche und persönlich­e Begegnung dieser beiden Menschen mit dem mutigen und unbeirrbar seiner Überzeugun­g folgenden Reformer ist nach Meinung von Maxi von Zittwitz für Leser jeden Alters und jeder Religion eine spannende Lektüre.

Und so standen die Besucher im Anschluss an die mit viel Applaus bedachte Lesung nicht nur am Büffet Schlange, sondern auch vor dem Signiertis­ch der beiden Autoren, die ihre Autogramme gaben.

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FOTO: ZW Christian Nürnberger und Petra Gerster mit Maxi von Zittwitz (l.).

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