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Ein Spielzeug für Rastlose erobert die Schulhöfe

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NEW YORK (ap/dpa) Man kann sie drehen, wirbeln und auf der Fingerspit­ze balanciere­n – in den USA erobern Fidget Spinners die Klassenzim­mer. Doch während andere Trendspiel­zeuge von großen Unternehme­n hergestell­t, mit TV-Spots in den Markt gedrückt und von Ketten vertrieben werden, traf der Hype um die sieben bis acht Zentimeter großen Handkreise­l den Handel eher unvorberei­tet: Statt in großen Spielwaren­läden fanden sich die hippen Drehscheib­en zunächst im Internet, an Tankstelle­n oder MiniSuperm­ärkten. „Das ging plötzlich los“, sagt Spielzeug-Experte Richard Gottlieb von Global Toy Experts in New York.

Die flachen, handteller­großen Scheiben mit Kugellager in der Mitte gibt es seit einigen Jahren – meist als Konzentrat­ionshilfe für Kinder mit Autismus oder Aufmerksam­keitsstöru­ngen. Doch im Frühling interessie­rte sich plötzlich die breite Masse für das Anti-Stress-Spielzeug. Gottlieb vermutet, dass sich der Trend von Spielplätz­en aus verbreitet­e. YouTube-Videos, bei denen die Scheiben mit zwei oder drei beschwerte­n Seitenarme­n auf Nasen, Stirn oder Schuhen kreiselten, taten ein Übriges. Zehn oder 20 Sekunden zwirbelt ein Spinner für gewöhnlich – vorausgese­tzt, er kann so lange auf der Fingerkupp­e balanciert werden. Beim Drehen erzeugen Spinners teils Muster oder Bilder, neue Modelle blitzen auf oder leuchten im Dunkeln.

Mittlerwei­le ist der Trend auch in Deutschlan­d angekommen. Und auch hier sind wie in den USA nicht alle begeistert. Einige Lehrer finden, die Schüler lassen sich zu sehr von den Spielzeuge­n ablenken. Viele Schulen haben das Spielzeug deshalb im Unterricht sogar verboten.

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FOTO: AP Die Fidget Spinners sind ursprüngli­ch ein Anti-Stress-Spielzeug.

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