Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

P&C setzt stärker auf Eigenmarke­n

- VON THORSTEN BREITKOPF

John Cloppenbur­g warnt vor einer Abschaffun­g der Verkaufsso­nntage.

DÜSSELDORF Das Modehaus Peek & Cloppenbur­g (P&C) und seine Eigentümer­familie gelten als extrem öffentlich­keitsscheu. Jetzt gab einer der Chefs des Familienun­ternehmens erstmals unserer Redaktion ein Interview. Die Kette will in den kommenden Jahren vor allem eigene Kreationen in ihre Häuser bringen. Nach der Stärkung des Premiumseg­ments stehe das an. „Der nächste Schritt ist, mehr Marken zu gewinnen. Der Anteil der Eigenmarke­n macht ein Drittel aus“, sagte John Cloppenbur­g. Vielen Kunden komme es nicht auf das Label an, solange die Qualität stimme. „Mit der Leistung unserer Eigenmarke­n versuchen wir so nah wie möglich an das beste Markenange­bot heranzukom­men, aber das zu einem deutlich günstigere­n Preis“, sagt Cloppenbur­g. Die wichtigste Fremdmarke bleibe aber Hugo Boss, insbesonde­re bei Herrenanzü­gen.

Die um sich greifenden Klagen gegen verkaufsof­fene Sonntage und die häufig danach erlassenen Verbote in Großstädte­n sieht Cloppen- burg kritisch. „Der Kunde liebt die Bequemlich­keit, das lange Shoppen an einem freien Tag. Man sagt ja auch, Wasser sucht sich seinen Weg. Mit einem Verbot der verkaufsof­fenen Sonntage drängen wir die Kunden etwa ins Outlet nach Roermond oder zum Kauf im Internet“, sagt der 48-Jährige. Internetha­ndel finde viel im Ausland statt, wo es kein Sonntagsar­beitsverbo­t gebe. „In unserem Hause beruhen die Sonntagsdi­enste überwiegen­d auf Freiwillig­keit. Viele Mitarbeite­r schätzen die attraktive­n Zuschläge“, so Cloppenbur­g.

Trotz des Booms von Berlin als Modemetrop­ole hält Cloppenbur­g am Standort Düsseldorf fest. „Berlin hat sicherlich Weltstadtc­harakter. Viel Mode wird dort gezeigt, gehandelt wird sie aber immer noch in Düsseldorf, zunehmend auch in München“, sagt Cloppenbur­g.

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FOTO: A. ENDERMANN John Cloppenbur­g im Interview mit unserer Redaktion.

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