Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Chinas Kinder lieben Tischtennis
Fußball ist in Deutschland die beliebteste Sportart. In China ist das anders. Und wer zu den besten Tischtennis-Spielern gehören will, muss hart arbeiten.
Auch Jinshuo ist ein großer Fan von Ma Long. Selbst Profi werden will er aber nicht. Dafür fehlt ihm auch die Zeit. Wie in China üblich, ist seinen Eltern wichtig, dass er viel lernt. Die Schule dauert täglich von 7.40 Uhr bis 15.40 Uhr. Dann hat Jinshuo am Nachmittag abwechselnd Tischtennis, Gesangsunterricht, private Kurse in Englisch und übt für einen Wettbewerb in Mathe. „Wer ein richtiger Profi werden will, muss früh anfangen“, sagt Liu Fang. Sie ist die Chefin des Tischtennis-Zentrums, in dem Jinshuo trainiert. Fünf oder sechs Jahre sei das beste Alter, sagt sie. Dann sind die Kinder gerade erst so groß wie die Tische. Chinas beste Nachwuchs-Spieler werden nicht von Liu Fang ausgebildet. Sie besuchen spezielle Schulen, wo die Kinder auch schlafen. Viele Stunden wird dort täglich trainiert. Aber es zahlt sich aus: Kein anderes Land ist so erfolgreich beim Tischtennis wie China. Wie geschickt die Chinesen mit Ball und Schläger umgehen, kann man Ende Mai auch in Deutschland sehen. Dann findet in Düsseldorf die Tischtennis-Weltmeisterschaft statt. Jinshuo will übers Internet mitfiebern. „Ich schaue mir jedes Spiel von Ma Long an.“Sollte der am Ende keine Gold-Medaille gewinnen, wäre das in China eine große Enttäuschung – nicht nur für Jinshuo. dpa