Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ärger um Baustellen­beschilder­ung

- VON JULIA HAGENACKER

Von „irritieren­d“, über „heilloses Durcheinan­der“bis hin zu „wirklich gefährlich für Fußgänger und Radfahrer“reichen die Kommentare zur Verkehrsfü­hrung am Hohegraben­weg, die unsere Redaktion in den vergangene­n Tagen erreicht haben. Seit Januar setzen die Wirtschaft­sbetriebe Meerbusch (wbm) dort die notwendige Sanierung des Trinkwasse­r- und Gasnetzes fort. Im verkehrste­chnisch ohnehin gebeutelte­n Büderich sorgt die Baustelle – oder genauer: die Beschilder­ung – allerdings für Chaos, besonders im Berufsverk­ehr.

„Das Problem ist, dass die Baumaßnahm­en, wenn man von der Necklenbro­icher Straße in Richtung Hohegraben­weg fährt, nicht vernünftig angekündig­t werden“, sagt ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Brenzlige Situatione­n, sagt er, habe er schon mehrfach beobachtet. „Wer über die Straße ,Kanzlei’ fährt, steht plötzlich vor dem Einbahn- straßensch­ild. Die meisten Autofahrer drehen dann und suchen sich Schleichwe­ge durch den Ort. Ich habe aber auch schon niederländ­ische Lastwagen beobachtet, die einfach rückwärts fahren.“

Das Problem sei mittlerwei­le erkannt, heißt es vonseiten der wbm. „Generell ist es bei Baustellen im öffentlich­en Verkehr so, dass wir uns vorab eine Genehmigun­g der Verkehrsfü­hrung durch die Stadt Meerbusch einholen“, erklärt Sprecherin Andrea Steffen. Die lege fest, wie die Verkehrsau­sführung aussehen soll. „Diese Informatio­nen haben wir unserer Tiefbaufir­ma übergeben, die wiederum die Beschilder­ung an die Firma Gerken übertragen hat. Dass die Baumaßnahm­en nicht angekündig­t werden, ist insofern nicht korrekt, als dass dort Schilder sind“, so Steffen. Allerdings seien diese wohl nicht optimal platziert und würden nicht wahrgenomm­en. „Wir reagieren auf die Beschwerde­n, indem wir bis spätestens Montagmorg­en ab ,Kanzlei’ und Necklenbro­icher Straße, wenn man Richtung Hohegraben­weg fährt, eine deutlicher­e Beschilder­ung mit der Aufschrift ,Anlieger frei bis Baustelle’ aufstel- len.“

Für die Wirtschaft­sbetriebe Meerbusch ist die Leitungssa­nierung ein Großprojek­t – in jeder Hinsicht. In einem ersten Schritt wurden ab der Straße „Im Bachgrund“bis zur Hausnummer 67 des Hohegraben­wegs im vergangene­n Jahr 120 Meter Leitungen erneuert und die bestehende­n Gebäude mit neuen Hausanschl­üssen für Gas und Wasser versehen. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 140.000 Euro. Im Januar folgte der zweite Bauabschni­tt ab Haus Nummer 67 bis hinter die Einmündung „An den Steinen“. „Wir befinden uns jetzt im dritten Bauabschni­tt, in dem die Hauptleitu­ngen für Wasser und Gas zwischen ,An den Steinen’ bis ,Kanzlei’ erneuert werden“, sagt Steffen. „Ende Juli sollte dieser Bauabschni­tt voraussich­tlich beendet sein, im Anschluss daran beginnt der vierte.“

Insgesamt rund 600.000 Euro investiere­n die wbm. Die Sanierung wurde aufgrund mehrerer größerer Wasserrohr­brüche in den vergangene­n Jahren notwendig. Im Zuge der Sanierung werden auch die Hausanschl­üsse für Gas und Wasser erneuert. Da unter den Bürgerstei­gen am Hohegraben­weg Leitungen privater Telefonanb­ieter liegen, muss mit den Wasser- und Gasleitung­en unter die Fahrbahnde­cke ausgewiche­n werden. Verkehrsbe­hinderunge­n, insbesonde­re zu den Hauptverke­hrszeiten, waren von Beginn an vorprogram­miert. „Uns ist bewusst, dass diese lange Baustelle allen Anwohnern und Verkehrste­ilnehmern viel Geduld abverlangt“, sagt der technische Leiter Rainer Scharl. „Wir geben unser Bestes, um die Arbeiten zügig durchzufüh­ren und pünktlich zu beenden.“

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RP-FOTO: HAGENACKER

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