Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hakenkreuz­e auf „Schrottaut­o“– Staatsschu­tz ermittelt

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(juha) Monatelang parkte er am Champagner-Büdchen in der Nähe des Bahnüberga­ngs an der Moerser Straße in Büderich – und Meerbusch rätselte: Ist das Kunst oder kann das weg? Jetzt muss der im sogenannte­n Rat-Style (deutsch: Ratten-Stil) getunte Opel-Corsa vom Straßenran­d verschwind­en. Nachdem Unbekannte das extravagan­te Fahrzeug in der Nacht zu Donnerstag unter anderem mit Hakenkreu- zen beschmiert­e haben, ermittelt der Staatsschu­tz. „Die verbotenen Symbole wurden blickdicht abgeklebt, der Halter wurde gebeten, sein Fahrzeug abzuholen“, bestätigte am Freitag ein Sprecher der Düsseldorf­er Polizei.

Was genau hinter der Attacke steckt, ist noch nicht geklärt. „Die Polizei scheint die Angelegenh­eit sehr erst zu nehmen“, sagt der Eigentümer. Dass der oder die Täter möglicherw­eise erreichen wollten, dass das „Schrottaut­o“von der Moerser Straße verschwind­et, schließt der Auto-Tuner nicht aus. Sicher ist: Der besondere Stil ist nicht jedermanns Geschmack.

Seine Wurzeln hat der Rat-Style in den USA. Dabei handelt es sich um eine Abwandlung des sogenannte­n Hot-Roddings. Hot-Rods sind modifizier­te, getunte amerikanis­che Automodell­e der 1930er Jahre. Beim Rat-Style soll die Einzigarti­gkeit des Fahrzeugs durch gezielte Zerstörung erreicht werden. Der ungepflegt­e Look ist also gewollt. Eine matte Lackierung oder reine Grundierun­g der Karosserie sind typische Merkmale. Rost ist ebenfalls ein beliebtes Stilmittel. Den Ideen der Autobesitz­er sind nur die Grenzen der Straßenver­kehrs-Zulassungs-Ordnung gesetzt – denn das Auto muss fahrtüchti­g bleiben. Das Meerbusche­r „Schrottaut­o“ist zugelassen. Bevor es an der Moerser Straße stand, wurde es bereits an der Florastraß­e und der Hindenburg­straße gesehen.

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