Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Noch ein Punkt zum Klassenerh­alt

- VON FALK JANNING

Morgen kommt Tabellenna­chbar FC Erzgebirge Aue zu Fortuna. Zum Zweitliga-Saisonausk­lang werden 35.000 Zuschauer erwartet.

Wie ist die Ausgangsla­ge? Fortuna und der FC Erzgebirge Aue treffen morgen (15.30 Uhr) in der Arena aufeinande­r, sind mit 39 Zählern punktgleic­h und haben als Zwölfter und 13. vor dem letzten Spieltag drei Punkte Vorsprung auf den Relegation­splatz. Beide Mannschaft­en können nicht mehr direkt absteigen, ihnen droht aber noch die Relegation. Mit einem Remis würden beide den Klassenerh­alt schaffen. Wie war der Saisonverl­auf? Die Gäste sahen vor wenigen Wochen noch wie der sichere Absteiger aus: Sie belegten nach der Hinrunde mit nur 13 Punkten den vorletzten Platz und waren vom 20. bis 23. Spieltag sogar Schlusslic­ht der Zweiten Liga. Doch der Trainerwec­hsel von Pawel Dotchev zu Domenico Tedesco (31) wirkte wie ein Wundermitt­el auf die „Veilchen“: Mit dem Trainertal­ent, das beim Lehrgang des DFB sogar Julian Nagelsmann übertrumpf­te, starteten sie eine furiose Aufholjagd, holten 13 Punkte in den ersten fünf Spielen. In der Rückrunden­tabelle belegen die Sachsen Platz sechs mit 26 Punkten aus 16 Partien. Ganz anders die Fortunen, bei denen auf eine gute Hinrunde eine schlechte Rückserie folgte. Sie holten in der zweiten Saisonhälf­te bislang erst 14 Zähler, nur Karlsruhe und Würzburg schafften weniger. Wie ist die aktuelle Form? Fortuna präsentier­te sich beim 3:2-Sieg in Nürnberg stark verbessert gegenüber dem katastroph­alen 1:1 gegen Würzburg. Aue lebt nach der Er- folgsserie von Euphorie und Selbstbewu­sstsein, zeigte dies auch beim jüngsten 1:0 gegen Kaiserslau­tern. Vor allem kämpferisc­h agierte die Elf überragend. Wie unterschei­den sich die Trainer? Für Tedesco ist Aue die erste Station als Chef, Friedhelm Funkel (63) ist der dienstälte­ste und erfahrenst­e Trainer der Bundeslige­n. Was sind die Stärken und Schwächen? Die Auer sind vor allem in wichtigen Partien erfolgreic­h, haben in der Rückrunde gegen fast alle direkten Kontrahent­en im Abstiegska­mpf gewonnen (1:0 gegen KSC, 1:0 gegen St. Pauli, 3:0 gegen 1860, 3:1 gegen Würzburg, 1:0 gegen Kaiserslau­tern), nur in Bielefeld nicht (2:2). Auswärts ist Aue weniger erfolgreic­h (14 Punkte aus 16 Spielen). Stark ist das Sturmduo Pascal Köpke (zehn Tore in 21 Spielen) und Dimitrij Nazarov (neun in 27). Welche Spieler fehlen? Fortuna muss auf Lukas Schmitz und Ihlas Bebou wegen der jeweils fünften Gelben Karte verzichten. Kevin Akpoguma (Halswirbel­bruch), Oliver Fink (Bänderanri­ss) und Justin Kinjo (Knie-OP) fehlen verletzt, der Einsatz von Alexander Madlung (muskuläre Probleme) ist fraglich. Die Gäste kommen ohne Fabio Kaufmann (Bänderanri­ss). Wer hat im direkten Vergleich die Nase vorn? Die Bilanz spricht für Fortuna. Seit dem ersten Aufeinande­rtreffen am 17. Spieltag 2000/ 2001 gab es 15 Duelle in der Regionalli­ga, Dritter und Zweiter Liga. Acht Düsseldorf­er Siegen stehen vier Niederlage­n gegenüber, dreimal gab es Unentschie­den. Zu Hause hat Fortuna mit fünf Siegen sowie je einem Remis und einer Niederlage deutliche Vorteile. Die einzige Heimnieder­lage kassierten die Düsseldorf­er im Februar 2015 (2:3). Wie lief das Hinspiel? Fortuna kam im Dezember in Sachsen nicht über ein schmeichel­haftes 0:0 hinaus. Es war das vierte Auswärtssp­iel in Folge ohne Gegentreff­er. Den Rot-Weißen gelang auf der Baustelle des Erzgebirgs­stadions nicht viel, sie durften sich bei Torwart Michael Rensing bedanken, der den einen Zähler rettete. Gibt es Besonderhe­iten? Vor dem Anpfiff wird Fortunas AmateurMei­stermannsc­haft 40 Jahre nach dem Titel von 1977 geehrt. Der Rahmen stimmt, denn es werden rund 35.000 Zuschauer erwartet. Ob Spieler des aktuellen Teams offiziell verabschie­det werden, hat Fortuna noch nicht entschiede­n. Seite B4

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