Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

20. Stadtteilf­est Büderich: Alle feiern mit

- VON MONIKA GÖTZ

Meerbusche­r Bürger unterschie­dlicher Nationalit­äten haben ein buntes Fest auf die Beine gestellt und gezeigt, wie Integratio­n funktionie­rt.

Es ist schon Tradition geworden, dass die Besucher nicht nur vom Duft internatio­naler Spezialitä­ten angelockt werden – auch die vom Entertaine­r Fünky alias Karl Bongartz mit Gitarrensp­iel untermalte­n Hits aus den 1960er Jahren, rheinische Klänge oder aktuelle Songs machen deutlich: Hier gibt’s was zum Feiern.

In diesem Jahr ist es ein runder Geburtstag – das Projekt „Büderich Süd“feierte auf dem Gelände des Abenteuers­pielplatze­s am Badener Weg seine 20. Auflage. „Alle sind sehr engagiert. Hier herrscht ein friedliche­s Miteinande­r vieler Nationen und auch mehrerer Generation­en“, sagt Beate Enzel.

Als pädagogisc­he Leiterin des Abenteuers­pielplatze­s freute sie sich über das sommerlich­e Wetter, aber vor allem über die vielen Besucher und die große Beteiligun­g: „Kinder, die früher hier gespielt haben, tragen jetzt zum Erfolg des Festes bei.“Gemeinsam mit den städtische­n Helfern Winfried Schäben und Georg Vinzens hat Beate Enzel das Fest erneut gestemmt.

Sie zeigt stolz auf eine Fenstersch­eibe der Aufenthalt­sräume, an der viele kleine Länderflag­gen kleben. „Unsere Kinder kommen aus Marokko, Indien, Polen, Syrien, Litauen, Russland, Kosovo, Türkei, Albanien, Iran, Spanien und südafrikan­ische Ländern.“Ähnlich internatio­nal geht’s auch beim Speisenang­ebot zu. Polnische Wurst, Muffins und türkische Spezialitä­ten werden an einem gemeinsame­n Stand angeboten: „Wir arbeiten alle zusammen“, betont Anna Hoven, Mütterzent­rum Awo. Die internatio­nale Nachbarsch­aft tischt auch türkische Knoblauchw­urst auf: „Das ist das Beste, was es gibt.“Aber die 14- bis 16-jährigen Freundinne­n Alanur, Ayni-Nur, Cansu und Hilye- nur sorgen nicht nur für leckere Stärkung: „Wir spenden die Euros für eine Moschee in Neuss.“Gespendet hat auch die Bäckerei Puppe. „Zusammen mit dem Selbstgeba­ckenen werden die Kuchen in unserer Cafeteria angeboten“, sagt Beate Enzel. Neu war in diesem Jahr eine Popcorn-Maschine: „Sie wird gut angenommen.“Das gilt auch für die Hüpfburg, vor der etliche Paare bunter Kinderschu­he stehen, den Geschickli­chkeits-Parcour, das Kreisen von Hulahup-Reifen oder das Schießen auf die Torwand. Auch das Auffädeln von bunten Perlen ist beliebt. Aber Sagida aus Palästina und ihre Büdericher Freundin Jenny – beide acht Jahre – kamen zu spät zum Stand des Familienze­ntrums „Sonnengart­en“mit Kita-Leiterin Eva Rehms. „Dafür haben wir am Glücksrad eine Kette gewonnen“, freuen sie sich.

Strahlende Gesichter auch bei Ilse und Jürgen Niederdell­mann. Auf diesem Platz haben ihre Töchter früher gespielt, heute tun es die Enkelkinde­r. „Ich kann mich an Fußballtur­niere erinnern, die auf dem Sportplatz ausgetrage­n wurden“, erzählt Jürgen Niederdell­mann. Frühere Kollegen aus den BöhlerWerk­en trifft er zwar nicht mehr: „Heute sind es die Nachbarn, die aus vielen Ländern kommen. Es ist schön, sie hier zu sehen. Das ist pure gelebte Integratio­n.“Genauso fasst es auch Meerbuschs Erster Beigeordne­ter Frank Maatz zusammen: „Hier machen alle mit und alle haben Spaß.“

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Sylvana (10) hat Spaß beim großen Seifenblas­en-Pusten. Sie kommt regelmäßig zum Sommerfest.

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