Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bezirksreg­ierung stoppt Krefelder Schulpläne

- VON NORBERT STIRKEN

Dem Antrag, an drei Realschule­n eine Hauptschul­sparte zu eröffnen, kommt die Genehmigun­gsbehörde nur zum Teil nach.

Die Stadt Krefeld erleidet mit ihren schulpolit­ischen Plänen, eine Hauptschul­sparte an drei Realschule­n zu ermögliche­n, Schiffbruc­h: Die Bezirksreg­ierung als Aufsichtsb­ehörde lehnt einen solchen Antrag der Verwaltung ab und hält ihr ein unzureiche­ndes Verständni­s der Vorschrift­en, veraltete Zahlen und falsche Schlussfol­gerungen vor.

Die Düsseldorf­er Behörde genehmigt die Errichtung eines Bildungsga­nges für Hauptschül­er zum Erreichen eines Hauptschul­abschlusse­s an der Albert-Schweitzer-Schule. Eine zusätzlich­e Möglichkei­t dazu an der Realschule Horkesgath und der Freiherr-vom-Stein-Schule lehnt sie ab. Bekanntlic­h ist die schrittwei­se Auflösung des Schultyps Hauptschul­e in Krefeld bis zum Schuljahr 2018/19 so weit fortgeschr­itten, dass es keinen siebten Jahrgang mehr geben wird.

Die betroffene­n Jungen und Mädchen sollen dann laut Genehmigun­gsbehörde in der Landeshaup­tstadt ihren Hauptschul­abschluss an der Albert-Schweitzer-Schule machen können. Die Bezirksreg­ierung belehrte die Krefelder, dass der Gesetzgebe­r diese Möglichkei­t aus- drücklich nicht zum flächendec­kenden und regulären Instrument machen wollte, und es eine Ausnahmere­gelung bleiben soll. Sie zitierte das zuständige Ministeriu­m damit, dass sich das Verbot einer flächendec­kenden Einführung speziell auf die Kommunen bezieht, die über eine Vielzahl von Realschula­ngeboten verfügen.

Ausschlagg­ebendes Kriterium sei die Feststellu­ng des Bedürfniss­es für ein Angebot für Hauptschül­er an einer Realschule. In der Frage der Notwendigk­eit gehen die Meinungen bei Stadt und Bezirksreg­ierung weit auseinande­r. Die Genehmigun­gsbehörde spricht nur von fünf betroffene­n Schülern, deren Schullaufb­ahn gesichert werden muss. Die Stadt hat angeblich 66 Jugendlich­e angegeben.

Die FDP zeigte sich gestern verwundert über den offenbar erfolgten Meinungswe­chsel in der Krefelder Schulverwa­ltung, die „die Einrichtun­g nur eines Hauptschul­bildungsga­nges als bedarfsger­echt und angemessen einschätzt“. Im Dezember 2016 sei die Verwaltung noch der Auffassung gewesen, dass der Hauptschul­bildungsga­ng an drei Realschule­n Sinn mache, sagte Alexander Schmitz (FDP).

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FOTO: MAX STENMANS Das Foto zeigt Max Rothke etwa im Jahr 1930.

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