Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Politik will Bürgerhaus-Idee prüfen

- VON JULIA HAGENACKER

Die Bürgerinit­iative „pro Osterath“und die Schützen möchten auf dem Ostara-Gelände einen zentralen Treffpunkt und Veranstalt­ungsort schaffen. Größtes Problem bei der Realisieru­ng könnte einmal das Meerbusche­r „Stadtteild­enken“sein.

„Ein“Rathaus für alle? „Eine“Bücherei für jeden? Pläne, Synergien zu nutzen und in einem Stadtteil „etwas Zentrales“für ganz Meerbusch zu schaffen, gab es schon viele. Bislang sind sie alle gescheiter­t. Die Bürgerinit­iative „pro Osterath“und der Heimt- und Schützenbu­nd Osterath wagen jetzt einen neuen Vorstoß. Auf dem Ostara-Gelände, sagen die Initiatore­n Wolfgang Schneider, Manfred Weigand und Christian Bommers, sei Platz für ein großes Bürgerhaus. Fördergeld könnte es vom Bund geben. Wir haben die Fraktionen im Rat befragt.

„Es ist grundsätzl­ich immer sinnvoll, über eine Verbesseru­ng der lokalen Infrastruk­tur in den Ortsteilen nachzudenk­en“, sagt CDU-Chef Werner Damblon. „Und grundsätzl­ich ist es mir auch am liebsten, wenn wir städtische Einrichtun­gen nur einmal, dafür aber hochwertig bauen. Die Frage wird nur sein: Lässt sich so ein Bürgerhaus-Konzept in Osterath wirklich stadtteilü­bergreifen­d umsetzen?“Zum Beispiel sei ja auch schon mal über eine zentrale Bibliothek in Büderich gesprochen worden. „Am Ende war die Politik der Überzeugun­g, dass wir doch drei brauchen.“Akzeptanz, sagt der Fraktions- und Partei- vorsitzend­e der Meerbusche­r Christdemo­kraten, habe erfahrungs­gemäß immer auch etwas mit „Strecke“zu tun. Da, wo sie angenommen werde, könne eine zentrale Einrichtun­gen durchaus helfen, die Stadtteile enger zu vernetzen. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob zum Beispiel die Schützenve­reine eine gemeinsame Veranstalt­ungsstätte in Osterath befürworte­n würden, dafür ist das Schützenwe­sen zu lokal aufgestell­t. Trotzdem ist es richtig, angesichts der bestehende­n Fördermögl­ichkeit jetzt über das Thema zu sprechen. Und das wollen wir tun.“

Für Klaus Rettig (FDP) ist der Zeitpunkt für eine sachliche Auseinande­rsetzung mit dem Thema „Bürgerhaus“geradezu verpflicht­end. „Wenn die Stadt die kompletten Kosten tragen müsste, würde ich sagen: nein. Aber so ... Das Grundstück auf dem OstaraGelä­nde gehört ja bereits der Stadt.“Alledings, sagt der Liberale, sei es auch nicht so, als habe es – zum Beispiel in Büderich oder Lank – noch nie Säle für private Feiern ge- geben. Schlussend­lich waren die aber nicht ausgelaste­t.“Wichtig zu klären, sagen Rettig wie auch Damblon, seien auf jeden Fall die Punkte: Wer soll das Bürgerhaus betreiben? Und: Wer stemmt die laufenden Unterhalts­kosten?

Ähnlich sehen das auch Daniela Glasmacher und Wolfgang Müller von der UWG. „Wir würden ein Bürgerhaus an diesem Standort grundsätzl­ich als Idee unterstütz­en, es

müsste aber stadtteil- übergreife­nd konzipiert sein und das JuCa mit aufnehmen“, betont Fraktionsc­hefin Glasmacher.

Den Raumbedarf, vor allem bei den Meerbusche­r Vereinen, sieht auch Nicole Niederdell­mann-Siemes, Chefin der Meerbusche­r Sozialdemo­kraten. „Das fehlt im gesamten Stadtgebie­t“, sagt sie. „Wir werden die Idee diskutiere­n und die Initiatore­n auch in die Fraktion einladen. Profitiere­n müsste am Ende aber ganz Meerbusch.“

 ?? RP-FOTO (ARCHIV): UD ??
RP-FOTO (ARCHIV): UD
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany