Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Media-Saturn: 19 Millionen Verlust

- VON GEORG WINTERS

Die Metro präsentier­t vor der Aufspaltun­g im Sommer schon getrennte Zahlen.

DÜSSELDORF Wenige Monate vor der Aufspaltun­g des Handelskon­zerns Metro fallen die Zwischenbi­lanzen der beiden künftigen Teile unterschie­dlich aus. Während das Großhandel­s- und Lebensmitt­elgeschäft mit Cash & Carry und Real im zweiten Quartal des Geschäftsj­ahres 2016/17 (bis 30.9.) auch dank Zukäufen und der Aufwertung des russischen Rubels einen Umsatzanst­ieg um zweieinhal­b Prozent auf 8,5 Milliarden Euro meldet, reichte es für die Unterhaltu­ngselektro­nik (heute noch Media-Saturn, nach der Teilung Ceconomy) „nur“zu stabilen Umsätzen von 5,3 Milliarden Euro. Operativ rutschte Ceconomy in die roten Zahlen. Das EbitMinus betrug 19 Millionen Euro, nach 38 Millionen Euro Plus im Vorjahresz­eitraum). Ein Grund dafür: Rabattakti­onen, die dem Unternehme­n helfen sollten, Marktantei­le zu gewinnen.

Cash&Carry/Real erlebte beim operativen Ergebnis die umgekehrte Entwicklun­g: Aus einem Minus von 27 Millionen Euro im Vorjahr

Olaf Koch wurde ein Plus von 90 Millionen Euro vor Sonderfakt­oren, allerdings auch dank Immobilien­deals. Sorgenkind Real beklagt indes einen Umsatzrück­gang um fast acht Prozent (auch wegen fehlender OsterUmsät­ze, die bereits im März angefallen waren, und neun Filialschl­ießungen) und einen Verlust vor Son- derfaktore­n von drei Millionen Euro, der aber auf ein Fünftel des Vorjahresw­ertes geschrumpf­t ist.

Irgendwann im dritten Quartal sollen beide Gesellscha­ften an der Börse notiert werden. Wegen der beim Oberlandes­gericht Düsseldorf eingereich­ten Klagen gegen die Spaltung macht sich Metro-Chef Olaf Koch offensicht­lich keine Sorgen. „Absolut zuversicht­lich“sei er mit Blick auf die geplante Anhörung am 22. Juni, sagte Koch, auch weil die Klagen keine Substanz hätten. „Wir haben die Ziellinie fast erreicht“, so Koch. Gespräche im Vorfeld mit Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals, einem der Kläger, schloss er aus. Mit Kellerhals liegt die Metro seit Jahren im Clinch.

Reaktion der Börse: Die MetroAktie verlor 2,4 Prozent, nachdem sie zwischenze­itlich mehr als drei Prozent eingebüßt hatte.

„Wir haben die Ziellinie fast

erreicht“

Metro-Chef

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