Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

1860 München steht vor einer ungewissen Zukunft

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MÜNCHEN (cze) Hasan Ismaik ist ein erfolgreic­her Geschäftsm­ann. 2014 listete ihn das US-Wirtschaft­smagazin „Forbes“als ersten Milliardär Jordaniens auf. Doch dass ein Fußballklu­b etwas anderes ist, muss der 39-Jährige seit seinem Engagement beim TSV 1860 München, bei dem er das alleinige Sagen hat, immer wieder erleben. Trauriger Höhepunkt der geplatzten Träume waren die Krawalle beim 0:2 im Relegation­s-Rückspiel gegen Jahn Regensburg, das den Abstieg besiegelte und noch ein Nachspiel für den Gastgeber haben wird.

Ob und, wenn ja, wie und in welcher Spielklass­e es für den Klub weitergeht, ist offen. Bis morgen um 15.30 Uhr muss die Lizenz für die Dritte Liga beantragt sein. Manche munkeln sogar von einer Insolvenz. Die „Abendzeitu­ng“schrieb von leeren Konten und nicht gezahlten Spielergeh­ältern. Fakt ist, dass nur noch sechs Spieler einen Vertrag haben.

Stunden vor dem Spiel, in dem sogenannte Löwen-Fans den Regens- burger Schlussman­n Philipp Pentke mit Sitzschale­n, Stangen und anderen Gegenständ­en bewarfen und auch auf Bitten der Polizei auf einen Abbruch verzichtet worden war, gab der erst im April vom FC Liverpool als Geschäftsf­ührer geholte Ian Ayre auf. Nach der Pleite trat Präsident Peter Cassalette zurück, um den Weg für einen Neustart frei zu machen. Trainer Vitor Pereira wird wohl auch gehen.

Ismaik, der seit Mai 2011 den Klub mit seinem Geld am Leben hält, sieht sich nicht verantwort­lich für die Schieflage. „Das hat nichts mit meiner Person zu tun, sondern dieser Verein ist momentan geprägt von skrupellos­en Machtkämpf­en und internen Querelen, die es nun zu beseitigen gilt“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Selbstkrit­ischer ist da schon Sascha Mölders. Der Stürmer hat Verständni­s für den Frust. Er entschuldi­gte sich bei den Fans, dass „wir es verkackt haben“. Er hat aber auch eine Bitte: „Lasst die Beleidigun­gen an meine Kinder sein. Die können nichts dafür!“

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