Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Das Spiel ist wichtiger als das Ergebnis“

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Bei der Tischtenni­s-WM freut er sich auf menschlich­e Begegnunge­n und das zweite Baby.

Stefan Fegerl ist Österreich­er, hat aber bei der Tischtenni­s-Weltmeiste­rschaft quasi Heimrecht, denn er spielt für den deutschen Rekordmeis­ter Borussia. Gestern besiegte er Lashin El-Sayed (Ägypten) 4:1. Fühlen Sie sich zu Hause? FEGERL Es ist für mich wie eine Heim-WM, obwohl ich nicht in meinem eigenen Land spiele. Unser Fanclub wird wie immer sehr aktiv sein und uns Borussen nach vorne peitschen. Das wird für mich natürlich eine ganz besondere WM. Von daher bin ich auch ein wenig angespannt, ob ich meine Ziele erreiche. Waren Sie vor der WM schon mal in den Spielhalle­n? FEGERL Ich habe die Halle noch nie gesehen, geschweige denn darin gespielt. In diesem Fall ist es absolutes Neuland für mich. Gibt es neben den Borussia-Fans auch private Unterstütz­ung? FEGERL Weil meine Frau und ich unserer zweites Kind erwarten, werde ich nur mit meinen Nationalte­amkollegen vor Ort sein. Übrigens freuen wir uns ungemein, dass wir nochmals Nachwuchs bekommen. Herzlichen Glückwunsc­h. Denken Sie, man kann Ihnen auch zu guten Ergebnisse­n bei der WM gratuliere­n? FEGERL Bei einer WM gibt es nur Topspieler und keine leichten Gegner. Von daher ist jedes Spiel schwer. Wie im Endeffekt meine Platzierun­g aussieht, kann ich nicht abschätzen. Mein Traum ist es, mein maximales Potenzial abzurufen, um mir später keinen Vorwurf machen zu können. Aber ich freue mich, dabei zu sein, weil ich durch den Sport so viele Freunde auf der ganzen Welt gefunden habe. Sport verbindet, das ist das Wichtigste. Gibt es Gegner, gegen die sie nicht gerne spielen möchten? FEGERL Ich würde gerne ein Aufeinande­rtreffen mit meinen BorussiaTe­amkamerade­n vermeiden. Ich wünsche mir, dass wir alle das Maximale erreichen. Aber wenn ich mein Spiel spiele, ist das Ergebnis nicht mehr so entscheide­nd, obwohl man immer gewinnen will. In der WM-Vorbereitu­ng waren Sie ja auch in Düsseldorf. Wie war es? FEGERL Ich hatte in Düsseldorf eine super Woche mit dem deutschen Nationalte­am. Die letzte Woche waren wir in Stockerau mit der tschechisc­hen und belgischen Mannschaft. Dabei wurde ich vom österreich­ischen Bundestrai­ner Qian Qianli sehr gut präpariert. Ich habe mit Danny Heister in Düsseldorf und Qian Qianli zwei wirkliche Experten an meiner Seite. Wer wird Tischtenni­s-Weltmeiste­r bei den Herren? FEGERL Ich glaube Fan Zhendong aus China wird Weltmeiste­r. Er ist nicht umsonst Weltrangli­stenzweite­r, Asienmeist­er 2015 und amtierende­r Vize-Weltmeiste­r. DAS GESPRÄCH FÜHRTE TINO HERMANNS.

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FOTO: HOMÜ Stefan Fegerl

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