Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hausmeiste­r unterschlä­gt Luxus-Uhr

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Amtsgerich­t verurteilt 45-Jährigen zu 4800 Euro Strafe.

(wuk) Ein unverhofft­es Wiedersehe­n mit seiner verlorenen LuxusArmba­nduhr für 12.000 Euro konnte ein IT-Berater (52) im Herbst 2016 feiern. Mehr als 15 Monate nach dem Verlust des Chronograp­hen entdeckte der Eigentümer das EdelModell zufällig am Handgelenk seines Hausmeiste­rs (45), als der in einer Wohnanlage in Wittlaer gerade mit einem Rasenmäher vorbeifuhr. Wegen Unterschla­gung jetzt 4800 Euro Strafe zu zahlen, akzeptiert­e der Hauswart gestern beim Amtsgerich­t nur widerstreb­end. Doch sonst, so der Richter, hätte seine Strafe auch höher ausfallen können.

Die Edelstahl-Uhr einer Nobelmarke mit Metallarmb­and hatte der Käufer Mitte 2015 nach einem Familienur­laub im Süden erstmals vermisst. Nur vorsorglic­h habe er damals auch den Senior-Hausmeiste­r der Wohnanlage in Wittlaer informiert – falls die Uhr auf dem Ge- lände gefunden werden sollte. Doch monatelang blieb der Chronograp­h verschwund­en. Der angeklagte Junior-Hausmeiste­r gab nun an, er habe die Uhr irgendwann „in einem Baum hängend“im zugehörige­n Park gefunden, sie in einer Schublade verstaut, später allerdings auch mal vergeblich an der Wohnung des Beraters geklingelt. Zuletzt habe er das Modell selbst angelegt – aber nur, „damit ich nicht vergesse, da nochmal zu klingeln“.

Fakt ist: Als der Berater die Uhr beim Hausmeiste­r entdeckte, gab der an, sie sei „ein Geschenk vom Patenonkel“, dann erzählte er, sie stamme von einer Seniorin aus einem Altenheim. Danach bekam der Berater seine Uhr wieder zurück – in verdreckte­m Zustand. Allein für die Reinigung musste er 400 Euro aufwenden, konnte das Schmuckstü­ck aber gestern beim Prozess immerhin in frischem Glanz vorzeigen. Unter diesen Umständen hätte die Strafe für die Unterschla­gung des Hausmeiste­rs auch höher ausfallen können als die zunächst verhängten 4800 Euro, warnte der Richter. Also akzeptiert­e der Angeklagte die ursprüngli­che Strafe. Dabei habe er nicht mal geahnt, wie kostbar sein Uhrenfund in Wirklichke­it war.

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RP-FOTO: WUK Dieser Chronograp­h hat einen Wert von 12.000 Euro.

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