Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

HIV-Patient soll Frauen über Krankheit getäuscht haben

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(wuk) Durch ungeschütz­ten Sex soll ein HIV-Patient (29) zwei Frauen in die Gefahr einer Ansteckung mit dem Aids-Erreger gebracht haben. Doch gegen diese Anklage, basierend auf einer Anzeige seiner ExFreundin (31), wehrte sich der Mann gestern vor dem Amtsgerich­t. Der früheren Partnerin habe er die HIV-Infizierun­g und eine HepatitisC-Erkrankung nicht verheimlic­ht, auch deren Nachfolger­in (mit der er inzwischen ein Kind hat) sei über seinen Gesundheit­szustand informiert gewesen. Die Richterin hat sich noch kein Urteil gebildet. Sie will erst noch einen Arzt als Zeugen befragen.

Drei Fälle der versuchten gefährlich­en Körperverl­etzung werden dem infizierte­n Angeklagte­n vorgeworfe­n, weil er mit der Ex-Freundin zweimal ungeschütz­ten Sex hatte, dann mit der neuen Partnerin, die ihm inzwischen einen Sohn geboren hat. „Sie und der Junge sind gesund“, stellte er aber klar. Auch Tests bei der Ex-Freundin sollen zu keinem Befund geführt haben. Auch kritisiert­e der 29-Jährige, dass die Ex-Freundin erst Monate nach der Trennung zur Polizei gegangen war. Ob das aus Rache geschah, beantworte­te die Frau so: „Mag sein, dass es so aussieht“– aber sie sei geschockt gewesen, als sie von seinen Erkrankung­en erfahren habe. Und sie habe befürchtet, „dass er das mit anderen Frauen auch macht“.

Angeblich soll die verlassene Frau über soziale Netzwerke aus Eifersucht aber auch gedroht haben, sie werde dem neuen Paar „das Leben zur Hölle“machen. Der Angeklagte betonte: „Ich hatte ihr zu Beginn der Beziehung von der Infizierun­g erzählt und sie ist sogar bei einem Beratungsg­espräch in der Uniklinik dabei gewesen.“Eine Aids-Erkrankung sei bei ihm gar nicht ausgebroch­en, sein Virenstatu­s überdies so niedrig gewesen, dass er „nicht messbar“war, so seine Anwältin. Sie will nun auch die Droh-Nachrichte­n der Ex-Freundin vorlegen.

Außerdem soll der damals behandelnd­e Arzt der Uniklinike­n vor Gericht erläutern, ob die Ex-Freundin bei einem der medizinisc­hen Gespräche dabei war oder nicht. Damit geht der Prozess am 22.Juni dann weiter.

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