Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Dortmund gerät unter Druck

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Wie weit die Verhandlun­gen zwischen Borussia Dortmund und dem Fußballtra­iner Lucien Favre gediehen waren, wissen nur ein paar Menschen auf diesem Planeten – die Dortmunder Vereinsfüh­rung, Favre selbst und dessen Berater Reza Fazeli. Es könnte aber durchaus sein, dass sich die beiden Parteien bereits weitgehend einig waren. Und das Feilschen mit OGC Nizzas Managern um eine ansprechen­de Ablösesumm­e schien nicht mehr als eine Formsache zu sein. Das jedenfalls mochten viele glauben, die Transfersu­mmen für Trainer von bis zu zehn Millionen Euro für ziemlich rekordverd­ächtig halten müssen.

Nizza hat die Dortmunder und wohl auch den eigenen Trainer überrascht. Der Klub hat eine sehr nüchterne Entscheidu­ng getroffen – gegen ein stolzes Sümmchen und für die Fortsetzun­g einer sehr gut funktionie­renden Zusammenar­beit.

Die Geschäftsp­olitik der Südfranzos­en bringt Dortmund unter Druck. Der DFB-Pokalsiege­r benötigt bald Klarheit in der Trainerfra­ge, personelle Entscheidu­ngen müssen getroffen werden, am besten weit vor dem Trainingsa­uftakt Anfang Juli. Die Stellenaus­schreibung haben die Dortmunder öffentlich gemacht. Manager Michael Zorc nannte zwei wesentlich­e Kriterien: „Wichtig ist, dass sich der Trainer komplett auf den BVB einlässt. Wichtig ist auch, dass wir mit einer Sprache sprechen.“Die Konzentrat­ion auf Favre, der offenbar der Wunschkand­idat war, zeigt auf ein drittes Kriterium: Der BVB will einen Coach, der vor allem besessen an Details arbeitet und der schon bewiesen hat, dass er Spieler besser machen kann.

Solche Kandidaten wachsen nicht auf den Bäumen. Und wahrschein­lich wird jeder, der nun in den Fokus rückt, zunächst mal den Stempel der B-Lösung tragen. Auch das macht die Suche nicht einfacher.

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