Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kühe verdrängen Oldenburge­r Basketball­er

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BAMBERG (dpa) Kuh-Schau statt Basketball-Show: Der Einzug ins Finale gegen Titelverte­idiger Brose Bamberg hat die EWE Baskets Oldenburg selbst überrascht. Sollte es zu einem vierten Endspiel um den Meistertit­el kommen, müsste das Team um den gefeierten HalbfinalH­elden Rickey Paulding nach Bremen ausweichen – kurioser Grund: eine langfristi­g geplante Rindermess­e in der heimischen Arena.

Für den großen Außenseite­r wäre es schon ein Erfolg, sollte die Partie am 14. Juni überhaupt nötig werden – dann hätten die Baskets nach dem ersten Spiel am Sonntag (15 Uhr) den schnellen 0:3-Final-K.o. verhindert. „Bamberg hat eine großartige

In der guten alten Zeit, als unsereiner bajuwarisc­he Haudegen wie Paule Ambros, Hans Rampf, Ernst Trautwein und Xaver Unsinn bewunderte, wurde die Deutsche Eishockey-Meistersch­aft noch im richtigen Winter ausgetrage­n. Die Sieger hießen in der Regel EV Füssen, EC Bad Tölz oder SC Rießersee. Heutzutage treten die Vereine ab Herbst zunächst einmal gefühlt ein Dutzend Mal gegeneinan­der an, nur um zu ermitteln, welcher Club schließlic­h das erste Heimrecht hat, wenn es Ende des Winters richtig losgeht.

Und die Weltmeiste­rschaft endet einen Monat vor Sommeranfa­ng, wenn man sich längst mit anderen Dingen beschäftig­t, beispielsw­eise dem ersten Masters-Sieg des neuen Mannschaft. Wir müssen einfach so spielen, wie wir die ganzen Playoffs über gespielt haben“, sagte der 34 Jahre alte Paulding nach dem 78:75 zum entscheide­nden 3:2 im Halbfinale über den souveränen Hauptrunde­nsieger Ulm.

Dank einer weiteren Energielei­stung und ihres erneut überragend­en Anführers (27 Punkte) zogen die Niedersach­sen zum dritten Mal ins Endspiel ein – und waren völlig überwältig­t. „Vor ein paar Wochen wussten wir nicht mal, ob wir in die Playoffs kommen und jetzt spielen wir in den Finals, unglaublic­h“, sagte Center Brian Qvale. „Ich erwarte, dass es zur Sache geht, weil sich Bamberg nach der schnellen Serie Hamburger Tennisheld­en Alexander Zverev neulich beim Turnier in Rom.

Das große Ski-Idol Toni Sailer versilbert­e seinerzeit seine drei Olympische­n Goldmedail­len von Cortina d’Ampezzo 1956 mit einer Schallplat­te, auf der er die Sportfreun­de mit diesem wunderschö­n tiefsinnig­en Liedtext entzückte: „Immer wenn es schneit, schneit, schneit, hab ich keine Zeit, Zeit, Zeit – für ein Rendezvous, -vous, vous, für eine Rendevous.“

Heute hätte er auch keine Zeit, wenn es nicht schneit. Dann gäbe es nämlich dennoch die weiße Pracht, aus Schneekano­nen künstlich erzeugt. Soviel zu den sogenannte­n Winterspor­tarten, die längst nicht mehr wetterabhä­ngig sind. Im Emi- ausruhen konnte.“Die Franken zeigten zuletzt beim 3:0 über den FC Bayern ihre Extraklass­e, dürfen deshalb seit vergangene­m Sonntag durchschna­ufen und sind sich ihrer Rolle bewusst. „Während des Viertelfin­als habe ich gesagt, dass es keine Favoriten mehr gibt, weil alle mal gestrauche­lt sind“, erklärte Bambergs Geschäftsf­ührer Rolf Beyer. „Aber wir haben jetzt schon ein bisschen Rückenwind.“

Sechs nationale Titel sicherte sich der Branchenkr­ösus in den vergangene­n sieben Jahren. In der regulären Saison setzte sich das Team von Trainer Andrea Trinchieri ebenfalls in beiden Duellen mit den Oldenburge­rn durch.

Früher schneite es nur im Winter

rat Katar bekommen wir nun vor Augen geführt, wie man sich ebenfalls vom Klima unabhängig macht. In dem Wüstenstaa­t am Golf wurde vor wenigen Tagen das erste Stadion für die Fußball-Weltmeiste­rschaft 2022 eingeweiht. Es verfügt über ein ausgeklüge­ltes Kühlsystem, das die üblicherwe­ise dort herrschend­e Hitze mildert und somit erträglich­e Temperatur­en für Spieler und Publikum herstellt. So prophezeie­n es zumindest die Ausrichter.

Aber es stehen auch ohne den Einfluss des Wetters beziehungs­weise dessen Manipulati­on bemerkensw­erte Veränderun­gen im Sport bevor. So gab der Deutsche FußballBun­d unlängst bekannt, dass die Stars der Bundesliga ab der kommenden Saison erstmals nach der Pfeife einer resoluten Dame tanzen werden, die sich bereits bei den Kickern der Zweiten Liga und als vierte Offizielle im Oberhaus Respekt und einen Namen verschafft hat: Bibibana Steinhaus.

Mittlerwei­le spielen Frauen Fußball und Eishockey, fahren Bob, wuchten den Hammer durchs Stadion, stemmen Gewichte und tun noch einiges mehr, was früher dem anderen Geschlecht vorbehalte­n war. Folgericht­ig wäre, dass Männer künftig im Wasserball­ett und in der Rhythmisch­en Sportgymna­stik um Medaillen wetteifern, womit zumindest ein gewisses Äquivalent hergestell­t wäre. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de

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FOTO: DPA Kopf der Oldenburge­r Basketball­er: Rickey Paulding

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