Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Sport für Hund und Halter(in)
Vom Canicrosslauf bis zum Dog-Frisbee: Für Hunde und ihre Halter gibt es ein breites Angebot von Sportarten.
Gassi gehen steht jeden Tag auf dem Programm, doch Hundehalter können mit ihrem Vierbeiner in einer Vielzahl von Sportarten aktiv werden. Zum Beispiel beim Dog-Frisbee, Agility oder Canicross. Morgens und abends eine Runde um den Block drehen und am Wochenende einen Ausflug ins Grüne unternehmen? Viele Hundehalter sind zu Fuß oder auf dem Rad mit ihrer Fellnase unterwegs. Dabei gibt es eine Fülle an Sportarten, die Hund und Herrchen gemeinsam ausüben und dabei viel Spaß haben können.
Übers reine Spazierengehen mit dem Hund geht beispielsweise die Randsportart Canicross weit hinaus. „Canicross meint ausschließlich den Geländelauf, also Crosslauf oder Trailrunning, mit einem einzelnen Hund“, erklärt Judith Krethen, Pressesprecherin von Canicross-Outdoorsports.
Der Sport eignet sich für alle gesunden, lauf- und zugfreudigen Hunde ab zwölf Monaten. Dabei sind Läufer und Hund durch eine Leine mit Rückdämpfer verbunden, der Mensch trägt einen Hüftgurt, das Tier ein Zuggeschirr. Zwar läuft der Hund vor seinem Herrchen, der Mensch bestimmt aber das Tempo. Die Idee, sich von seinem Hund an einer Leine laufend durch das Gelände ziehen zu lassen gibt es schon sehr lange, in Europa ist der Cross-Country-Lauf aber erst in den vergangenen Jahren als Wettkampf organisiert worden. Angefangen vom Dogwalking oder Bergwandern mit Hund bis hin zum Geländelauf oder mehrtägigen Etappenrennen gibt es ein großes Angebot an Veranstaltungen.
Neben dem Geländelauf mit Hund gibt es auch andere Kleinteam-Disziplinen. Dogscooting ist ein Zughundesport, bei dem ein Dogscooter, also eine Mischung aus Mountainbike und Tretroller, vom lauffreudigen Hund gezogen wird. Beim Bikejöring hingegen werden Mountainbikes oder Cyclocrossbikes gefahren, auch hier arbeiten Hund und Mensch im Gelände bei hohen Geschwindigkeiten und schnellen Richtungswechseln intensiv zusammen. Wichtig ist das richtige Material: Am Zuggeschirr wird eine Jöringleine mit Rückdämpfer befestigt, eine Bikeantenne sorgt für Sicherheit und hält die Zugleine auf Abstand zum Vorderrad.
Etwas ruhiger für das Herrchen geht es beim Dog-Frisbee zu. Die Sportart kommt ursprünglich aus Amerika und wurde vor über 30 Jahren durch Alex Stein und seinen Hund Ashley Whippet entdeckt. Inzwischen ist es ein echter Wettkampfsport mit drei Disziplinen. Bei der „MiniDistance“muss der Hund innerhalb von 60 beziehungsweise 90 Sekunden so viele geworfene Scheiben wie möglich zurückbringen.
Gespielt wird auf einem Feld mit verschiedenen Wertungszonen, Punkte gibt es nur für gefangene Würfe abhängig von der Zone, in der sich der Hund beim Fangen befindet. Extrapunkte werden für in der Luft gefangene Scheiben vergeben.
Beim „Long-Distance“gibt es keine Zeitbeschränkung. Ziel ist es, die Scheibe so weit wie möglich zu werfen. Dabei darf der Hund die Startlinie nicht vor der Scheibe überqueren. Gewonnen hat das Team mit dem weitesten gefangenen Wurf. Beim Freestyle geht es um das Choreographieren einer zweiminütigen Dog-Frisbee-Vorführung mit verschiedenen Wurf-Techniken in Kombination mit Tricks mit dem Hund.
Es gibt keine festen Abläufe, der Werfer muss mit seinem Hund die verschiedenen Wurftechniken und Tricks zur eigenen Kür entwickeln. Bewertet werden neben Bewegung und Athletik des Hundes auch der Einfallsreichtum der Technik, die Reaktion des Publikums, das Disc-Management und der Gesamteindruck. Wer DogFrisbee ausprobieren möchte, schaut zum Beispiel bei den Dog-Frisbee-Spielern des Hundesportvereins AgilityTeam Cologne vorbei. Hier trifft sich dienstags und donnerstags eine Trainingsgruppe. „Wir beginnen immer mit dem Wurftraining und spielen später mit dem Hund“, erläutert Marion Schumacher vom Agility Team Cologne. Mitmachen kann jeder, dessen Hund gesund, gegen Tollwut geimpft und versichert ist. Neben dem Dog-Frisbee bietet der Hundeverein auch Agility an. Bei dieser etablierten Hundesportart führt der Mensch seinen Sportpartner Hund ohne Hilfsmittel durch einen immer anders aufgebauten HindernisParcours aus bis zu 20 verschiedenen hundegerechten Hindernissen. Unterteilt nach Größen- und Leistungsklassen der Hunde gewinnt beim Wettkampf letztlich das Team mit dem schnellsten, fehlerfreien Lauf.