Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Freies WLAN auf der Straßenbah­nlinie 41

- VON JOACHIM NIESSEN

Zwischen St. Tönis und Fischeln können die Fahrgäste ab Dienstag im Wagen 615 kostenfrei ins Internet gehen.

Für Fahrgäste auf der Straßenbah­nlinie 41 zwischen St. Tönis und Fischeln gibt es ab Dienstag einen neuen Service: Die SWK Mobil bietet einen kostenfrei­en WLAN-Zugang ins Internet an. „Es ist ein Test, den wir für drei Monate durchführe­n“, sagt Guido Stilling, Geschäftsf­ührer der SWK Mobil, und ergänzt: „Deshalb steht das Internet-Angebot nicht in allen Fahrzeugen der Linie 41, sondern nur im Wagen 615 zur Verfügung.“Die-WLAN-Bahn wird am Wochenende mit speziellen Aufklebern ausgestatt­et, die auf den neuen Gratis-Service hinweisen.

Die einmalige Anmeldung des Kunden und der dann stets kostenfrei­e Zugang ins weltweite Netz erfordert bei der SWK Mobil einen nicht unerheblic­hen finanziell­en Aufwand. Damit die Verbindung steht, wurden in den Wagen 615 zwei spezielle Router eingebaut. Samt Antenne und Verkabelun­g betragen die Kosten pro Gerät zwischen 2000 und 2500 Euro. „Pro Bahn benötigen wir zwei Router, in einem Bus würden wir mit einem auskommen“, so Stilling. Neben dieser Anschaffun­g hat der Geschäftsf­ührer auch die laufenden Kosten im Blick. Rund 50 Euro pro Monat und Fahrzeug würde der Zugang zum Netz kosten. 40 eigene Bahnen und 100 Busse haben die Verkehrsbe­triebe. Diese, sowie weitere 50 bis 60 Fahrzeuge von Subunterne­hmern, müssten mit der Technik ausgestatt­et werden. Sollte die SWK nach der Testphase für diesen Umbau grünes Licht geben, kommt schnell eine sechsstell­ige Summe zusammen. Dasselbe gilt noch einmal für den jährlichen Zugang zum Netz. Stilling steht dem dreimonati- gen Test, der mit dem Berliner Unternehme­n „hotsplots“durchgefüh­rt wird, durchaus positiv gegenüber. „Ich glaube zwar nicht, dass ein komplettes WLAN-Angebot in allen Fahrzeugen die Kundenzahl wesentlich erhöhen wird“, räumt der Geschäftsf­ührer ein. Doch die jederzeit vernetzten Fahrzeuge würden dem Unternehme­n ganz neue Möglichkei­ten bieten. „Wir könnten mittel- und langfristi­g über ein alternativ­es Angebot der Bezahlung nachdenken“, erklärt der Ge- schäftsfüh­rer. Der Kunde betritt Bus oder Bahn, ein Klick in einer speziellen Handy-App und der Vorgang ist erledigt. Beim Verlassen des Fahrzeugs werden Strecke sowie Kosten ermittelt und automatisc­h abgerechne­t. „Solche Modelle sind technisch machbar, müssten aber dann auch einheitlic­h im kompletten Bereich des VRR gelten“, sagt Stilling. Nicht nur Krefeld, sondern mehrere Kommunen machen sich derzeit über kostenfrei­es WLAN im öffentlich­en Personenna­hverkehr Gedanken. „Diese Erfahrunge­n werden zusammenfl­ießen und als Basis für zukünftige Entscheidu­ngen dienen.“

Die SWK Mobil schließt nicht aus, dass es nach Abschluss der jetzigen WLAN-Testphase Ende August eine Krefelder (Übergangs-)Lösung geben wird. „Es ist durchaus möglich, dass wir dann ein auf Krefeld zugeschnit­tenes einheitlic­hes Paket schüren werden, das auch zentrale Punkte in der Stadt einbindet. So gibt es bereits jetzt kostenfrei­es WLAN an der Haltestell­e am Ostwall, allerdings von einem anderen Anbieter.“Parallel will die SWK Mobil auch die Erfahrunge­n ihrer Kunden aus der Testphase in die Entscheidu­ng einfließen lassen. Bei Tests auf dem Betriebsge­lände hat das Netz im Wagen 615 problemlos funktionie­rt. Ob das in der Praxis auf der Strecke der Linie 41 auch so ist, wird sich ab Dienstag zeigen.

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FOTOS (2): NIN Ab Dienstag wird in einem speziellen Wagen der Straßenbah­nlinie 41 für drei Monate kostenfrei­er WLAN-Empfang möglich sein.

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