Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Büdericher Schützen feiern König Robert I.

- VON MIKE KUNZE

Pfingsten ist Büderich fest in Schützenha­nd. Hunderte Zuschauer jubelten am Wochenende Königspaar und Marschiere­rn vom Straßenran­d aus zu.

Montagnach­mittag, die Sonne scheint, die Menge wogt, Marschmusi­k liegt in der Luft und König Robert I. van Vreden steht neben Gattin Stefanie – eingerahmt von Hofstaat und Schützenbr­uderschaft­svorstand – auf dem Thron an der Dorfstraße. Sein Blick schweift über die Menschenme­nge an den Straßenrän­dern, die selbst die Hälse reckt, um einen Blick auf Schützen und Königshaus zu werfen, und bleibt an einer blitzenden Fahnenspit­ze hängen. Das Fahnentuch entfaltet sich und gibt den Blick auf das Motto der Jägerkompa­nie Eintracht frei: „Religion & Tugend – Eintracht & Liebe“steht da in gestickten Lettern.

Der König stammt aus den Reihen der Grünröcke, die nun zu den Klängen von des Bundesspie­lmannszugs Treu zu Osterath und des Musikverei­ns Osterath stolz am Thron vorübermar­schieren. Die Werte, die um die Figur des Heiligen Laurentius eingestick­t sind, haben ihn seit den Tagen in der Kindergrup­pe der Kompanie geprägt. Das hat der 37Jährige schon in seiner Thronrede am Sonntagabe­nd deutlich gemacht. Bruderscha­ft und Zusammenha­lt der Schützen in bewegten Zeiten sind für ihn lobenswert­e Eigenschaf­ten.

Einige Dutzend Meter weiter ist ein anderer Schützenbr­uder erleichter­t. Am Vormittag als „Idealbeset­zung“von Ehrengener­al Herbert Richter offiziell zum Oberst befördert, hat Matthias Schneiders seine erste große Parade in eigener Verantwort­ung tadellos über die Bühne gebracht. Auch den Rat seines Vorgänger „immer oben bleiben“hat der Reiter erfolgreic­h umgesetzt.

Während er sich anschließe­nd wieder auf den Rücken des Rosses schwingt und die Schützen sich zum Fußmarsch durch den Ort aufmachen, warten auf den Hofstaat schon die Kutschen. Besonders die Damen in ihren prachtvoll­en Kleidern winken und lächeln, während sich die Minister und ihr Monarch im schwarzen Anzug präsentier­en. Für Minister Christian Bodewig werden dabei Erinnerung­en an seine eigene Regentscha­ft vor vier Jahren wach – da waren die Rollen zwischen ihm und seinem königliche­n Kompanieka­meraden noch vertauscht.

Ebenfalls in einer Kutsche lässt sich der Schwarze Husar Wolfgang Panzer chauffiere­n. Das Seine hat er in den vergangene­n 60 Jahren oft genug zu Fuß oder zu Pferde als Oberstleut­nant des Husarenzug­es geleistet. In der Kutsche genießt er die Fahrt durch Büderich.

Bester Laune zeigen sich auch die frisch ausgezeich­neten Schützen des Regimentes. Zur Freude ihrer Vorstandsm­itglieder sind Präsident Peter Gröters, Ehrengener­al Herbert Richter und Schatzmeis­ter Wolfgang Baumeister völlig überrascht, dass der stellvertr­etende Bundesmeis­ter des Bezirksver­bandes Neuss, Thomas Schröder, ihnen und dem Ex-Stadtschüt­zenkönig Willi Vieten das St.-Sebastianu­s-Ehrenkreuz um den Hals bindet.

Martina Stein rührt die Auszeichnu­ng für Schützenmu­siker in Bron- ze sogar zu Tränen. Die Fanfarenbl­äserin gilt seit 30 Jahren als „treue Seele“des Bundesfanf­arencorps 1968. Die Freude über die Auszeichnu­ngen pflanzt sich vom Festzelt bis zur Parade sichtbar fort. Den ganzen Tag dürfen die Geehrten Hände schütteln.

Das ist es wohl auch, was Präses Michael Berning schon im Festgottes­dienst beabsichti­gt hatte, als er zur Pfingstakt­ion an die Schützen Feuerzeuge mit der Aufschrift „Lass den Funken überspring­en!“verteilte.

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RP-FOTOS (4): HANS-JÜRGEN BAUER Die große Parade am Montag – auf der Dorfstraße vor dem Rathaus – ist einer der feierliche­n Höhepunkte des Büdericher Schützenfe­stes.
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