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Bayer treibt Ausstieg bei Covestro voran

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LEVERKUSEN (anh) Der Bayer-Konzern treibt den Ausstieg aus seiner Kunststoff-Tochter voran. Bayer hat gestern institutio­nellen Investoren Covestro-Anteile im Volumen von einer Milliarde Euro angeboten. Zudem bot Bayer Schuldvers­chreibunge­n im Volumen einer weiteren Milliarde an, die 2020 fällig sind und in Covestro-Aktien umgetausch­t werden können. Als drittes will Bayer weitere vier Prozent seiner Covestro-Aktien in den eigenen Pensionsfo­nds stecken.

Derzeit hält Bayer noch 53,3 Prozent an dem Chemieunte­rnehmen, das 15.600 Mitarbeite­r hat. Der Bayer-Konzern betonte, man werde Covestro weiter voll konsolidie­ren, da ihm auch nach den gestern angekündig­ten Transaktio­nen noch ein Stimmenant­eil verbleibe, der ihm die Mehrheit bei einer CovestroHa­uptversamm­lung sichert. Bayer hat Covestro 2015 an die Börse gebracht, das von Patrick Thomas geführte Unternehme­n fuhr 2016 einen Rekordgewi­nn ein.

Für Unruhe bei Covestro sorgen jedoch die Personalro­chaden. Nachdem Patrick Thomas angekündig­t hatte, dass er seinen im Herbst 2018 auslaufend­en Vertrag nicht verlängern will, hatte der Aufsichtsr­at den Vorstand Markus Steilemann zum Nachfolger ernannt. Hoffungen auf den Aufstieg hatte sich offenbar aber auch Finanzvors­tand Frank Lutz gemacht, der kurz nach der Kür von Steilemann das Handtuch warf. Am Donnerstag legte der 48-jährige sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder. Auf der Internetse­ite von Covestro taucht er schon nicht mehr auf. Zwischenze­itig wurde in Leverkusen spekuliert, dass Frank Lutz, Ökonom von der Uni St. Gallen, Finanzvors­tand bei Bayer werden könnte. Nach Mai 2018 will dort Finanzvors­tand Johannes Dietsch (55) aus persönlich­en Gründen gehen. Einen Nachfolger hat Bayer noch nicht benannt. Ein Bayer-Sprecher sagte, zu Personal-Spekulatio­nen äußere man sich grundsätzl­ich nicht.

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