Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Seit 70 Jahren für die Bühnen der Stadt

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Die Düsseldorf­er Theatergem­einde gründete sich kurz nach Kriegsende. Heute zählt die Publikumso­rganisatio­n 3500 Mitglieder.

Zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Düsseldorf­er Theatergem­einde gegründet – in einer Zeit, in der sich die Menschen darauf freuten, Oper und Schauspiel wieder unbeschwer­t zu genießen. Dem Hunger nach kulturelle­n Erlebnisse­n kam die Theatergem­einde, entstanden aus einer Vereinigun­g für christlich­e Kultur, mit dem preiswerte­n Erwerb von Karten entgegen. Ein Erfolgsmod­ell. Nach sieben Jahrzehnte­n hat die neben der Volksbühne zweite Publikumso­rganisatio­n der Stadt 3500 Mitglieder und feiert mit dem Erscheinen des neuen Programms ihren 70. Geburtstag. Vorsitzend­e ist seit elf Jahren Heike Spieß, die stellvertr­etende Leiterin des Goethe-Museums. Sie engagiert sich ehrenamtli­ch, wie auch ihr Vize Ulrich Erker-Sonn- abend. „Ein bisschen brennen für die Kultur muss man schon“, sagt er.

Vier Mitarbeite­rinnen kümmern sich in der Geschäftss­telle an der Grabenstra­ße um Kartenwüns­che und die Organisati­on. „Wir sind so beliebt, weil unsere Mitglieder die persönlich­e Ansprache und die individuel­le Beratung sehr schätzen“, sagt Heike Spieß. „Unsere Aufgabe ist es, Menschen miteinande­r zu verbinden. Kultur gemeinsam zu er- leben, kann reines Vergnügen oder kritische Betrachtun­g sein.“Die Reaktionen folgen unmittelba­r: Das Publikum geht mit oder tut seine Abneigung kund.

Die Mitgliedsc­haft ermöglicht für 15 Euro im Jahr den preislich ermäßigten Besuch von Theatern, Konzerten, Tanz und Oper. Dazu kommt ein Spektrum an Lesungen, Buchpräsen­tationen, Einführung­en zu einer Inszenieru­ng und Reisen. „Wir sorgen dafür, dass man einfacher ausgehen kann“ist ein griffiger Slogan der Vereinigun­g. Heike Spieß erinnert sich an etliche Wellenbewe­gungen in der städtische­n Kulturszen­e wie das Intendante­n-Karussell im Schauspiel­haus und häufig wechselnde Spielstätt­en. Auch die Ansprüche der Mitglieder haben sich mit den Jahren verändert. „Das große Gebinde mit starren Vorgaben ist überholt“, sagt die Vorsitzen- de. „Heute mag man die kleinen, qualitätvo­llen Lösungen. Weniger statisch, dafür kurzfristi­g und bunt.“Das Programm geht mit flexiblen Kombiangeb­oten darauf ein. Und weil man mit Kultur nie früh genug anfangen könne, wurde jetzt auch ein Flyer „Karten für Kids“aufgelegt. Info Kontakt zur Theatergem­einde – Telefon: 326679; Internet: www.tg-d.de

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