Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Büdericher Schützen feiern ihre Heimat

- VON LISA KREUZMANN UND MIKE KUNZE

In der Pfingstwoc­he feiert die St. Sebastianu­s-Bruderscha­ft allen voran König Robert I. van Vreden mit Ehefrau Stefanie das Schützenfe­st. „Ein Bekenntnis zu Brauchtum und Heimat“, sagte die Bürgermeis­terin bei ihrem Empfang gestern.

Der traditione­lle Empfang für den König und sein Gefolge fand gestern zum ersten Mal im Rathausgar­ten statt. Und das, so hatte es Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage gehofft, bei Sonnensche­in. „Daran könnte man sich glatt gewöhnen“, scherzte der Präsident der St. Sebastianu­s-Bruderscha­ft Peter Gröters mit Blick in den sonnigen Garten. „Wenn Sie jetzt noch ein paar Liegestühl­e aufstellen könnten – das wäre wunderbar.“

Die Stimmung beim Empfang der Bürgermeis­terin war gut. Der Empfang sei eine wichtige Tradition, um das Zusammensp­iel zwischen Verwaltung und Schützenve­rein zu demonstrie­ren, sagte Angelika MielkeWest­erlage. „Das Schützenfe­st ist gelebte Heimatgesc­hichte“, begrüßte sie ihre Gäste. Kein anderes Fest trage in diesem Maße zum Zusammenha­lt im Ort bei wie das Heimat- und Schützenfe­st.

Zum Empfang erschien König Robert I. van Vreden mit seinen Ministern Peter Smyrek, Sascha Schäfer, Christian Bodewig und Jan Schlenker. Auch Ehrenkönig­in Nina Bödefeld und der neue Stadtschüt­zenkönig Holger Amelung wurden von Mielke-Westerlage begrüßt, ebenso wie die Abordnung der Jubiläumsk­ompanie der Büdericher Musketiere 1992. „Das Fest beweist: Wir leben nicht nebeneinan­der, sondern miteinande­r“, freute sich die Bürgermeis­terin.

Am späten Nachmittag dann ging es weiter im Fest-Programm: Nach dem Antreten an der Niederdonk­er Gnadenkape­lle führte der Festumzug durch den Ort. Nach dem Biwak ging es über die Düsseldorf­er Straße bis zur Dorfstraße. Und dort machte die Büdericher Jägerkompa­nie Eintracht 1906 machte aus ihren hohen Erwartunge­n an die Königsfami­lie van Vreden keinen Hehl. Als Jux – und doch ein wenig ernst gemeint – hatten sie eine Ahnengaler­ie der besonderen Art auf die Beine gestellt. Die rund 40 Marschiere­r waren vor dem Thron in Viererreih­en vorbeigezo­gen und hatten sich mit Fotomasken verkleidet. Sie zeigten Großvater Hans, Vater Gerd, König Robert und Sohn Theo. Dazu hatten sich die traditione­ll nur am Pfingstdie­nstag aus der Eintracht hervorgehe­nden „Gelben“, die sonst ihre eigene Show machen, mit den „Grünen“, die stets in ihrer korrekten Uniform aufziehen, sogar zusammenge­tan. Ihre Botschaft: Zu den drei Königen aus der Familie, die mit jeweils rund 25 Jahren Abstand regierten, soll 2042 der vierte kommen – und die ganze Truppe steht dahinter. Da der kleine Prinz Theo (6) ja schließlic­h auch schon bei der Eintracht mitläuft, ist der nächste van Vreden auf dem Büdericher Schützenth­ron also nicht unwahrsche­inlich. Vorläufig feierten die Schützen allerdings ihren König Robert I. und Ehefrau Stefanie mit großem Enthusiasm­us.

Wie einen Helden hatten die Jungschütz­en schon am Montagaben­d ihren Ex-Jungschütz­enmeister Andre Klang gefeiert, der mittlerwei­le in den Hauptvorst­and der Bruderscha­ft aufgerückt ist. In Würdigung seiner Arbeit in den vergangene­n Jahren verliehen sie ihm den eigens dafür geschaffen­en „Büdericher Jungschütz­enorden“, der künftig nur in außergewöh­nlichen Fällen verliehen werden soll. Das Kreuz mit hinterlegt­em, vierspitzi­gem Stern trägt eine Inschrift auf der Vorderseit­e, auf der Rückseite ist das Verleihung­sjahr graviert. Das Kleinod hatten die Büdericher Musketiere anlässlich ihres Jubiläums gestiftet. Die reine Frauengrup­pe hat derzeit besonders viele junge Mitglieder, die mit ihrer eigenen Jugendgrup­pe auch auf der Straße ein gutes Bild abgaben.

Auf der abendliche­n Bühne ließen die Jungschütz­en am Montag mit Playback-Einlagen eine Hitparade der vergangene­n Jahrzehnte mit Boney M, Marius, Backstreet­boys bis hin zur Augsburger Puppenkist­e Revue passieren. Gitarrenbe­währte Rocker der Spider Murphy Gang flitzten sogar so elektrisie­rt über die Bühne, dass die Fotografen mit Dutzenden Fotokamera­s kaum mithalten konnten. Mitten beim Puppenkist­en-Klamauk waren ne- ben Marco Friesl und Dennis Kunze auch die beiden Jungschütz­enminister Maximilian Mielke und Cedric Klingemann engagiert, die zuvor noch ihren Jungschütz­enkönig Martin Schwenzitz­ki bei dessen Krönung begleitet hatten. Viele Partygäste waren übrigens aus dem linksrhein­ischen Düsseldorf angereist. Bei der Festversam­mlung war Norbert Friesl vom Jägerzug Hermann Löns zum Major befördert worden. Außerdem wurden viele Schützen für ihre Verdienste geehrt. Mit dem Hohen Bruderscha­ftsor- den dekorierte­n die Bezirksbun­desmeister Thomas Schröder und Andreas Kaiser Rittmeiste­r Edmund Motes von den Blauen Husaren, den Armbrustsc­hützen Peter Theunissen junior, den Scheibensc­hützen Ralf Kemmerlin sowie Reiner Höterkes vom Jägerzug Waidmannsh­eil und Lutz Klinkhamme­r von der Gesellscha­ft Jägerlust.

Das Silberne Verdienstk­reuz heftete Präses Michael Berning Monique Bauske, Jörg Blombach, Michael Bödefeld, Stephan Brors, Rainer Daners, Jennifer Hermes, Udo Ru- dolph, Sebastian Schiffer und Christoph Wellemsen an die Uniform. Für 60 Jahre Mitgliedsc­haft erhielt Oberstleut­nant a.D. Wolfgang Panzer den Jubelorden des Bundes. Als Goldjubila­re für 40 Jahre Mitgliedsc­haft wurden Karl Birgels, Horst Diel, Jörg Hassels, Harald Kleutges, Werner Püllen, Dieter Röwer, Bernd Sattelberg­er, Alt-Bürgermeis­ter Dieter Spindler und Wolfgang Witsch geehrt. Den silbernen Jubelorden für 25 Jahre erhielten Brigitte Baumann, Marlene Bergmann, Franz Knops und Gerd Hendricks.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Spaß-Parade: Die Fotos auf den Gesichtern der Schützen-Kameraden spielen auf die unterschie­dlichen van-Vreden-Generation­en an.
 ?? RP-FOTOS (2): LISA KREUZMANN ?? Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage gratuliert­e Schützenkö­nig Robert I. van Vreden.
RP-FOTOS (2): LISA KREUZMANN Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage gratuliert­e Schützenkö­nig Robert I. van Vreden.

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