Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Parkscheib­en auf beiden Seiten des Ostwalls

- VON JOACHIM NIESSEN

Die SPD unterstütz­t die Forderung der IG Ostwall. „Die Umsetzung hat schnellstm­öglich zu erfolgen“, so Ratsherr Ertürk.

Die Interessen-Gemeinscha­ft (IG) Ostwall fordert grünes Licht fürs Parkscheib­en-Parken auf der westlichen Seite des Ostwalls. Jetzt bekommen die Händler Unterstütz­ung aus der Politik. Die Verwaltung wird beauftragt, die nötigen Maßnahmen für die Einführung des Parkens auf der westlichen Seite des Ostwalls – im Abschnitt zwischen Neue Linner Straße und Hauptbahnh­of – mit der 30-MinutenPar­kscheiben-Regelung zu veranlasse­n“, so SPD-Ratsherr Mustafa Ertürk. Einen entspreche­nden Antrag wird seine Partei in der nächsten Sitzung des Ausschusse­s für Bauen, Wohnen und Mobilität am 21. Juni einbringen. „Die Umsetzung hat schnellstm­öglich zu erfolgen“, ergänzt der Politiker.

Auf die Parkplatzp­roblematik vor Ort und ihre Vorstellun­gen hat die IG Ostwall bereits in einem Schreiben April 2017 an den Ausschussv­orsitzende­n Jürgen Wettingfel­d (CDU) hingewiese­n und dabei auf die andere Seite des Ostwalls ge- schaut. Denn dort besteht diese Möglichkei­t schon jetzt, eine – unter anderem – für die Erreichbar­keit der ansässigen Geschäfte positive Entwicklun­g. „Wir baten die Politik und die Verwaltung schon vor längerer Zeit, die bewährte Regelung der östlichen Seite auch auf der westlichen Seite zwischen Neue Linner Straße und Hauptbahnh­of zu übernehmen“, so Peter Schwinn, Sprecher der Interessen-Gemeinscha­ft, in ei- nem Brief, den auch Oberbürger­meister Frank Meyer erhielt.

Die Anlieger befürchten, dass der südliche Teil des Ostwalls stark an Akzeptanz verlieren könnte. „Es stehen einige Ladenlokal­e sowie Wohnungen und Büroetagen leer“, erklärt Schwinn. „Es wäre ein gutes Zeichen an die anliegende­n Geschäfte, Dienstleis­ter, zahlreiche Arztpraxen und Apotheken, wenn der politische Entschluss nunmehr zeitnah zugunsten der Parkscheib­en-Regelung ,30-Minuten’ gefasst wird und die Verwaltung endlich handeln kann.“

Selbst mögliche Kosten hat die IG Ostwall im Blick: So sind keine Baumaßnahm­en erforderli­ch, lediglich acht Schilder an vorhandene­n Masten müssten ausgetausc­ht werden. Auch stehe ein entspreche­nder Beschluss nicht im Widerspruc­h zu den ausstehend­en Gutachten des Mobilitäts- und des Parkraumko­nzepts. Schwinn: „Eine angedachte spätere Bewirtscha­ftung des öffentlich­en Parkraums würde dann ja auch eine längere Standzeit zulassen. Wenn die Verwaltung aller- dings schon jetzt im Hinterkopf plant, das Parken auf den beiden Ostwallsei­ten – oder auch nur westlich – gänzlich wegzunehme­n, werden wir Anlieger dies in keiner Weise akzeptiere­n.“

Michael Heß, Geschäftsf­ührer des Vereins der Haus-, Wohnungs- und Grundeigen­tümer für Krefeld und den Niederrhei­n e.V., sowie Markus Ottersbach, Geschäftsf­ührer des Handelsver­bandes NRW Krefeld- Kempen-Viersen, haben sich bereits mehrfach zum „Mobilitäts- und zum Parkraumko­nzept“geäußert. Hess wies bereits im Frühjahr auf die Leerstände zahlreiche­r Ladenlokal­e und Wohnungen hin und verwies auf „ungeklärte bauliche Fragen“, zu denen auch der Theaterpla­tz und Seidenwebe­rhaus gehörten. Lösungsans­ätze sieht der Geschäftsf­ührer in einem „Masterplan“für die Innenstadt, in dem Handel und Wohnen gleicherma­ßen berücksich­tigt werden sowie eine Überarbeit­ung der Vorgaben des Bauplanung­srechtes.

Markus Ottersbach erklärte, dass der Einzelhand­els- und Dienstleis­tungsverba­nd in weiten Teilen dieselbe Meinung wie Heß vertrete. Aus der Sicht des Einzelhand­els lägen wichtige Dinge „auf dem Tisch“: Das „Parkraumko­nzept“sei in Zusammenar­beit mit einem guten Unternehme­n entstanden; gleichwohl würde eine endgültige Entscheidu­ng noch aufgeschob­en, da es mit dem „Mobilitäts­konzept“kompatibel sein müsse. Dieses soll im vierten Quartal 2017 vorgelegt werden.

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