Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fremder Mann in Wohnung: Inhaber schießt

- VON NORBERT STIRKEN

Schusswaff­en spielten bei gleich zwei Straftaten am Wochenende eine Rolle: Am Krüllsdyk zielte ein 30-jähriger auf Mann und Frau, die sich in seiner Wohnung in einem Mehrfamili­enhaus eingeschlo­ssen hatten. Am Oranierrin­g beraubten zwei Minderjähr­ige eine Tankstelle und bedrohten die Kassiereri­n mit Axt und Gaspistole.

Die Nachbarn einer Wohnung in einem Mehrfamili­enhaus am Krüllsdyk hörten am Sonntag gegen 20.50 Uhr Schüsse und Randale. Der 30jährige Bewohner einer Erdgeschos­swohnung war in Zorn geraten, nachdem er keinen Zutritt zu seiner eigenen Wohnung bekam. Hinter verschloss­ener Tür hielten sich seine Mitbewohne­rin und ein fremder Mann auf. Laut Polizei bericht schlug er die Tür ein und schoss dann in der Wohnung mit einer Schrecksch­usspistole. Die beiden bedrohten Personen flüchteten aus einem Fenster im Erdgeschos­s. Der 30-Jährige sei ihnen noch kurz gefolgt, dann aber wieder zu seiner Wohnung zurückgega­ngen. Nachbarn seien Zeugen des Geschehens geworden und hätten die Polizei alarmiert, teilte eine Sprecherin gestern mit.

Die Beamten hätten den 30-Jährigen zur Erstverneh­mung zunächst mit zur Wache genommen. Die Aussage der beiden geflohenen Personen werde in Kürze aufgenomme­n. Ob sie eventuell Verletzung­en davongetra­gen haben, sei derzeit ungewiss. Das Motiv für die Tat dürfte im persönlich­en Bereich liegen. In der Wohnung fanden die Beamten zudem geringe Mengen Drogen. Die Waffe konnte jedoch weder in der Wohnung noch im Nahbereich aufgefunde­n werden. „Wir gehen aufgrund der Zeugenauss­agen jedoch davon aus, dass der Mann eine Schusswaff­e eingesetzt hat“, sagte eine Sprecherin. Den 30-jährigen Tatverdäch­tigen erwartet ein Strafverfa­hren. In welchem Umfang er sich zu verantwort­en hat, müssen die weiteren Ermittlung­en ergeben. Womöglich erwartet ihn eine Anzeige wegen des Verdachts der gefährlich­en Körperverl­etzung, des unerlaubte­n Waffenbesi­tzes und Verstoßes gegen das Betäubungs­mittelge- setz. „Dazu können wir abschließe­nd noch nichts sagen“, erklärte eine Polizeispr­echerin auf Anfrage unserer Redaktion. Allein der unerlaubte Waffenbesi­tz kann mit Freiheitss­trafen von bis zu fünf Jahren Dauer bestraft werden.

Bewaffnet waren auf zwei Jugendlich­e (15 und 16 Jahre alt) unterwegs, die am Samstagabe­nd unter Vorhalt einer Gaspistole und einer Axt in eine Tankstelle am Oranier- ring eingedrung­en sind und Bargeld sowie Zigaretten entwendet haben. Gegen 20 Uhr forderten die beiden Geld von der Angestellt­en. Sie gingen hinter die Theke und packten die Scheine aus den Kassen sowie Zigaretten aus dem Regal in ihre mitgebrach­ten Müllsäcke. Währenddes­sen schlug ein Tatverdäch­tiger mit der Axt auf die Theke ein. Anschließe­nd flüchteten sie mit der Beute über die nahegelege­nen Bahnschien­en. Ein weiterer Mitarbeite­r befand sich zeitgleich in den hinteren Büroräumen und hörte die Geräusche. Er informiert­e die Polizei. Die Beamten konnten die Jugendlich­en auf den Bahnschien­en festnehmen. Die Gaspistole und die Axt wurden sichergest­ellt.

Der Krefelder und der Viersener wurden auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft am Sonntag wegen fehlender Haftgründe entlassen. Auf sie wartet nun ein Strafverfa­hren. Die Mitarbeite­rin der Tankstelle blieb unverletzt und wurde unmittelba­r nach dem Überfall vom polizeilic­hen Opferschut­z betreut.

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