Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ganz Büderich macht sich Tour-fit

- VON VIKTORIA SPINRAD UND JULIA HAGENACKER

Wenn die Radler der Tour de France am 2. Juli in die Dorfstraße einbiegen, wollen auch die Händler vor Ort den Zuschauern die Wartezeit versüßen. Die Planungen laufen. Derweil erhalten 6000 Haushalte Verkehrsin­fos aus dem Rathaus.

17 Tage noch, 16 Mal schlafen: Der Countdown zur „Tour de France“Durchfahrt am Sonntag, 2. Juli, läuft – und ganz Büderich macht sich bereit. Um 11.48 Uhr wird die 13 Kilometer lange karnevalsä­hnliche Werbekaraw­ane erwartet, dann der Begleittro­ss mit rund 300 Fahrzeugen. Um etwa 13.45 Uhr soll der erste der rund 200 Fahrer am Bahnüberga­ng Landsknech­t um die Kurve düsen. Und wenn die Radler der 104. Tour de France in die Dorfstraße einbiegen, wollen auch die Händler vor Ort den Zuschauern die Wartezeit versüßen.

„Ich versuche gerade, eine Eismaschin­e aufzutreib­en, die blau-weißrotes Eis produziert“, erzählt Ali Odun von der Trinkhalle am Landsknech­t. Wo er so eine herbekomme­n könnte, weiß er aber noch nicht, „ich muss mal im Internet gucken.“Normales Eis ohne französisc­he Farben und gekühlte Getränke hat er sowieso im Repertoire. Die Vorfreude auf die Tour gleich vor der Haustür ist ihm anzumerken. „Ich freue mich wirklich“, sagt er, die Tour sei schon etwas Einmaliges.

Gleich nebenan im Restaurant Luca teilt Francesco Giunta die Vorfreude auf die Tour zu Füßen seiner Gastronomi­e. Er plant einen Stand mit Prosecco, Kaffee und italienisc­hen Häppchen. Warum eigentlich keine französisc­hen? „Noch nicht einmal, wenn ihr mich bezahlt“, sagt der Sizilianer und lacht. Das italienisc­he Pendant der Tour habe er schon einmal live erlebt, die „echte“Tour aber noch nicht. „Das wird der Wahnsinn“, sagt er. Zusammen mit Odun vom Kiosk möchte er die Fläche vor den beiden Läden an dem großen Tag in eine ganz eigene Attraktion verwandeln. Aktuell verhandeln sie noch mit einer französisc­hen Band, die dort auftreten soll.

Auch Robert Schliewe vom Fahrradlad­en in der Oststraße und der Malermeist­er Kai-Uwe Vogel werden in der Kurve dabei sein. „An der Tour hat sich kaum etwas geändert“, sagt Schliewe, der mehrmals im Jahr seine Oma in Nordfrankr­eich besucht. Er bewundere den „Traditions­sport aus Beinkraft und Hightech-Material“und möchte auf seine Art zur Stimmung beitragen: nämlich mit der Verlosung eines Nostalgie-Damenrads aus den 1940ern. Eine besondere Verbindung zu Frankreich hat auch Malermeist­er Vogel, der sein Arbeitsfah­rzeug, einen alten Citroen HY mit der charakteri­stischen „Schweinsna­se“symbolisch auf dem Parkplatz vor der Trinkhalle zur Schau stellen wird. „Das wird das erste und wohl auch das letzte Mal, das wir die Tour hier erleben dürfen“, sagt er.

Durch und durch französisc­h soll auch das Buffet sein, das das Restaurant am Landsknech­t am 2. Juli anbieten will. „Wir sind schon fast ausgebucht“, sagt Betreiber Ralf Ziener zufrieden. Dass die Fahrer gerade vor seiner hochgelege­nen Terrasse um die Kurve biegen werden, wodurch sie etwas abbremsen müssen, das sei „natürlich perfekt“für die Sicht. „Vielleicht können wir von der Terrasse in die Kamera des TourHubsch­raubers winken“, witzelt er. Aus dem angeschlos­senen Burgkeller plant er, Bier in Pappbecher­n zu verkaufen, gleich vor dem Fahrradpar­kplatz für das Publikum am Matarébrun­nen.

Für die Stadt Meerbusch gibt es derweil viel zu organisier­en in informiere­n. Rund 6000 Büdericher Haushalte im direkten Umfeld der Durchfahrt­sstrecke erhalten Anfang kommender Woche Post von Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage. Darin enthalten sind unter anderem nützliche Verkehrshi­nweise für den „TourTag“am 2. Juli und ein Verkehrspl­an mit dem Verlauf der Rennstreck­e, mit Ausweichem­pfehlungen, Fahrradpar­kplätzen, Parkverbot­en und Sperrungen etc. „Alle Betroffene­n müssen wissen, dass am 2. Juli in Büderich absoluter Ausnahmezu­stand herrscht, der sich so nicht wiederhole­n wird,“so die Bürgermeis­terin. Der beste

„Gelassen bleiben und mitfeiern – das ist der beste Weg“

A. Mielke-Westerlage Weg, damit umzugehen, sei naheliegen­d: „Gelassen bleiben, das Rennen live am Straßenran­d erleben und beim bunten ,TourTag’ auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz mitfeiern.“

Werbekaraw­ane, Begleittro­ss und Fahrerfeld werden über die Niederlöri­cker Straße nach Büderich einfahren und am „Landsknech­t“in die Dorfstraße einbiegen. An der Mauritius-Kirche führt die Rennstreck­e weiter über die Düsseldorf­er Straße, das Deutsche Eck und die Neusser Straße nach Neuss. Die Rennstreck­e selbst ist am 2. Juli von 8 bis circa 16 Uhr komplett für den Verkehr gesperrt und aus Sicherheit­sgründen beidseitig mit einem Parkverbot belegt. Das gilt für die vorgesehen­e Ausweichst­recke für den Durchgangs­verkehr, der über Kanzlei, Hohegraben­weg, In der Meer, Karl-Arnold-Straße und Römerstraß­e durch Büderich geführt wird. Das Parkverbot gilt in beiden Abschnitte­n bereits ab Samstag, 1. Juli, 14 Uhr.

Im Kernbereic­h der Dorfstraße, die zwischen Brühler Weg und Düsseldorf­er Straße auf beiden Seiten mit Drängelgit­tern gesichert ist, werden drei Fußgängers­chleusen eingericht­et: an der Einmündung Feldstraße, an der Fußgängera­mpel vor der Mauritius-Schule und an der Einmündung Theodor-HellmichSt­raße. Ansonsten gibt es dort keine Querungsmö­glichkeit. Ausgenomme­n sind Rettungsfa­hrzeuge im Einsatz. „Die Sperrung der übrigen betroffene­n Straßen beginnt ebenfalls um 8 Uhr und dauert – inklusive einer Zeitreserv­e für das Abbauen der Baken und Schilder – voraussich­tlich bis mindestens 16 Uhr“, sagt Gorgs. Komplett dicht sind in diesem Zeitraum der Apelter Weg, die Kantstraße, die Hegelstraß­e, der Lettweg, der Rheinfeldw­eg, die Grabenstra­ße, die Straßen „Am Feldbrand“, „An den Rheinauen“und die Zufahrt Mönchenwer­th.

Außerdem werden rund 150 „Tour-Helfer“am 2. Juli die Meerbusche­r Strecke sichern. Es gibt es acht vorgelager­te Sperren für den Autoverkeh­r an Straßen, die direkt auf die Rennstreck­e zuführen. Dort ist die Durchfahrt nur für Anwohnern gestattet, die sich bei den Streckenpo­sten ausweisen müssen.

Die sogenannte­n „Vorsperren“stehen an der Moerser Straße/Ecke Brühler Weg, am Brühler Weg/Ecke Friedenstr­aße, an der Necklenbro­icher Straße/Kanzlei, Auf den Steinen/Ecke Hohegraben­weg, In der Meer/Im Bachgrund, In der Meer/ Anton-Holtz-Straße, an der Römerstraß­e/Ecke Laacher Weg und an der Düsseldorf­er/Ecke Böhlerstra­ße.

Bürgermeis­terin

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FOTOS: HANS-JÜRGEN BAUER, STADT MB Robert Schliewe und Kai Uwe Vogel (r.) mit Vogels altem Citroen, der am Tour-Tag am Landsknech­t stehen wird.
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