Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
FDP fordert Abriss des Seidenweberhauses
enrstHeNaacnhwduchasvuonf Weibchen Sungai im Krefelder Zoo muss von Hand aufgezogen werden. Zu diesem Entschluss kam das Zoo-Team, da das Jungtier bereits stark dehydriert war und ohne menschliche Hilfe sehr wahrscheinlich gestorben wäre. Mutter Sungai hat sich bisher nicht von der Geburt erholt. „Ihr Gesundheitszustand wurde zunehmend schlechter, und die Tierpfleger konnten nicht abschätzen, ob das Jungtier ausreichend versorgt wurde. Daher entschieden wir uns, Mutter und Kind von der Gruppe zu trennen und in die Schlaf- und Ruhegehege zu holen“, sagt Zoodirektor Wolfgang Dreßen. Da sich Sungais Zustand trotz Medikamentengabe nicht besserte, wurde sie unter Narkose gründlich untersucht. „Es gab Anzeichen einer Gebärmutterentzündung mit Verdacht auf eine generalisierte Infektion“, erklärt Zootierärztin Anna Grewer. Die Zooleitung entschied sich, das Jungtier vorerst mit der Flasche aufzuziehen. Auch Sungais Mutter Lea ist eine Handaufzucht. So bald wie möglich soll der Kleine wieder zurück zu seiner Mutter kommen.
Eine Nutzung des Kesselhauses als Veranstaltungshalle, die jährlich subventioniert wird, kommt für die Liberalen nicht in Frage.
Wenn es nach dem Willen der Krefelder Liberalen geht, schwebt über dem Seidenweberhaus bald die Abrissbirne. „Das Seidenweberhaus ist schon rein wirtschaftlich gesehen nicht sanierungsfähig. Wir sind für Schließung und Abriss“, sagt FDPParteivorsitzender Joachim C. Heitmann. Nach Aussage seines Parteikollegen Jürgen Wagner hat auch die Stadtverwaltung bereits ange- kündigt, dass die Nutzung des nicht unter Denkmalschutz stehenden Hauses spätestens 2019 ausläuft. Doch gerade mit Blick auf dieses Datum sieht Heitmann die Verwaltung in der Pflicht: „Sie muss der Politik nach den Sommerferien eine Bedarfsanalyse vorlegen. Es gibt bisher öffentlich keine verlässlichen Zahlen, was für eine Art Veranstaltungshalle Krefeld braucht.“
Dabei liegen aktuelle Rahmendaten vor. Jährlich wird der Aufsichts- rat der Seidenweberhaus-GmbH mit entsprechendem Datenmaterial versorgt. Und das aus gutem Grund: Rund 650.000 Euro aus dem städtischen Haushalt werden alle zwölf Monate allein in das Seidenweberhaus gepumpt, um den Betrieb der defizitären Veranstaltungshalle weiter aufrecht zu erhalten.
Dabei käme Krefeld – nach Überlegungen der FDP – auch ohne das Seidenweberhaus aus. Die Libera- len halten es für machbar, die Sinfoniekonzerte ins Theater zu verlegen. „Dort oder in der Fabrik Heeder könnten auch Kleinkunst-Veranstaltungen eine Heimat finden, für die Sitzungen des Stadtrats bieten sich Foren in mehreren Schulen an“, so Heitmann. „Selbst für die Bezirksvertretung Mitte könnten neue Räume angemietet werden. Dies mag nicht alles optimal sein, man würde es aber hinkriegen. Mit Blick auf Kongresse, Seminare und Tagungen stellt sich die Frage, wie der Bedarf hierfür in Krefeld aussieht.“
Parallel zu den Abrissplanungen sieht die FDP die Notwendigkeit, sich mit alternativen Standorten einer innerstädtischen Halle zu befassen. Nicht ins Konzept der Liberalen passt dabei das Kesselhaus an der Girmesgath im Van-der-Rohe-Park von Wolf Reinhard Leendertz. Der Investor will mit seinem Konzeptidee MICE (Meetings, Incentives, Conventions, Events) Messen, Empfänge, Tagungen, Kultur- und Sportveranstaltungen auf das Gelände holen, ein Hotel, Open-Air-Kino, Film- und Fotolocation und Konzerte kommen hinzu.
„Hinzu käme aber auch ein jährlicher städtischer Zuschuss von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro“, erklärt Heitmann. „Unternehmerisch ist die Forderung des Investors nachvollziehbar, politisch aber für mich nicht machbar.“