Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Welsh geht für die DEG auf Torejagd

- VON THOMAS SCHULZE

Der 29 Jahre alte Kanadier gehörte zur Bremerhave­ner Paradereih­e und soll der Offensive Schwung verleihen. Noch ist er in Nordamerik­a, doch freut er sich schon auf Düsseldorf: auf die Stadt, die Mannschaft und die Fans.

Auf dem Unterbache­r See ist der neue Trendsport ebenso zu sehen wie an der Nordsee: Stand Up Paddling. Das Stehpaddel­n geht auf polynesisc­he Fischer zurück, die sich in ihren Kanus stehend vor Tahiti auf dem Meer fortbewegt­en. Auf Hawaii, dem Geburtsort des Surfens, war es der Sport des Königs. Nur Auserwählt­e durften sich außer ihm auf dem Surfbrett stehend mit dem Paddel fortbewege­n.

Stehpaddel­n ist eines der liebstens Hobbys von Jeremy Welsh. „Nach dem Training gehe ich immer raus an den Strand und dann geht es aufs Board“, sagt er und fügt stolz hinzu: „Es ist ein richtig schönes Raceboard.“Beim Paddeln entspannt er, schaltet er ab – in diesen Tagen in Chicago am Südwestufe­r des Michiganse­es. Hier hat der Stürmer zwei Jahre lang in der AHL gespielt. „Morgens trainiere ich und nachmittag­s treffe ich hier Freunde und Bekannte.“

Bevor er im Juli nach Düsseldorf kommt, fliegt Welsh aber noch nach Bayfield in Ontario, seine kanadische Heimat, wo er noch seine Familie besuchen wird. Ihr wird er von seinen Eindrücken aus Deutschlan­d erzählen, von seinen Erfahrunge­n in Bremerhave­n. Für den Profi war es quasi ein Sprung ins kalte Wasser. Er kannte weder das Land noch die Stadt an der Nordseeküs­te, weder das deutsche Eishockey noch den Liga-Neuling.

Welsh war von Bremerhave­n ebenso überrascht wie der Rest der Deutschen Eishockey Liga (DEL) von dem Neuling, der eine geradezu sensatione­lle Saison spielte und die Play-offs erreichte. Dabei gehörte der 1,91 Meter lange und 95 Kilo schwere Angreifer der Paradereih­e an und steuerte 16 Tore und 17 Vorlagen zum erfolgreic­hen Abschneide­n bei. „Die Statistik interessie­rt mich nicht“, sagt er. „Für mich sind andere Dinge wichtiger, zum Beispiel, dass ich gut in eine Saison komme und mit dem Team erfolg- reich bin.“Damit hat er gleich seine Ziele bei der DEG umschriebe­n. „Ich werde alles dafür tun, damit das gelingt“, sagt Welsh, dessen Erwartunge­n groß sind. „Ich habe einiges von Düsseldorf gehört. Es soll eine tolle Stadt sein. Jedenfalls haben mir meine Mitspieler gratuliert, als ich gesagt habe, dass ich zur DEG wechsle. Es sei ein Traditions­verein mit treuen, sehr begeisteru­ngsfähigen Fans.“Von seinen künftigen Mitspieler­n kennt er keinen, aber mit Trainer Mike Pellegrims hat er sich natürlich schon ausgetausc­ht. „Ich hatte gute Gespräche mit ihm“, sagt Welsh. „Er hat einen klaren Plan und ich freue mich darauf, in einem Team zu spielen, das genau wissen wird, was es zu tun hat.“

Die Erwartunge­n an Welsh sind hoch. Der Lenker des Bremerhave­ner Angriffssp­iels soll der in der vergangene­n Saison doch recht lahmen Offensive der DEG wieder Schwung verleihen.

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FOTO: IMAGO Ein Foto aus der vergangene­n Saison: Der Bremerhave­ner Jeremy Welsh im Zweikampf mit DEG-Torhüter Mathias Niederberg­er.

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