Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Uni will bei Cannabis-Studie helfen

-

Die Heine-Uni will mit der Stadt zusammenar­beiten. Es fehlt aber noch Geld.

(arl) Die Heinrich-Heine-Universitä­t hat Interesse, an einer großen Studie zu den Folgen von Cannabis mitzuwirke­n. Dies hat Uni-Rektorin Anja Steinbeck dem städtische­n Gesundheit­sdezernent­en Andreas Meyer-Falcke mitgeteilt, wie dieser unserer Redaktion bestätigte. Das erhöht die Chancen, dass die 500.000 bis eine Million Euro teure Studie überhaupt angegangen wird. Sie ist Voraussetz­ung dafür, dass Düsseldorf in einem Pilotproje­kt die legale Abgabe des Rauschmitt­els starten kann. Dies wünscht die Ampel-Kooperatio­n aus SPD, Grünen und FDP. Sie erhofft sich eine bessere Prävention von Drogensuch­t, wenn die Konsumente­n nicht mehr illegal das Cannabis besorgen müssen.

Allerdings ist es immer noch ein weiter Weg, bis das deutschlan­dweit beachtete Projekt viel- leicht einmal starten kann. Bislang scheitert es bereits an der Anschubfin­anzierung: 20.000 Euro wären nötig, um die Vorarbeite­n für die Studie zu leisten und ein sogenannte­s Forschungs­design auszuarbei­ten, das in Berlin vorgelegt werden müsste. Diese Arbeit könnte die Heine-Universitä­t übernehmen. Nur, wenn sich das Bundesinst­itut für Arzneimit

tel und Me- dizinprodu­kte anschließe­nd vom wissenscha­ftlichen Nutzen des Projekts überzeugen lässt, würde es die Genehmigun­g erteilen. Berlin und Bremen sind mit ähnlichen Anliegen bereits gescheiter­t. Gesundheit­sdezernent Meyer-Falcke sieht höhere Chancen durch die geplante Studie – und durch eine steigende Zahl von Partnern. Auch die Kommunen Karlsruhe und Neuss haben bereits signalisie­rt, dass sie Interesse an dem Versuch haben.

Bereits seit März dieses Jahres ist die Abgabe von Cannabis als Medikament erlaubt. Düsseldorf will aber die erste Stadt werden, in der der Erwerb und der Konsum der Droge gesetzlich erlaubt sind. Auch die Linke hatte das Anliegen im Stadtrat vor zwei Jahren unterstütz­t.

 ?? RP-FOTOS: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Uni-Rektorin Anja Steinbeck und Gesundheit­sdezernent Andreas Meyer-Falcke
RP-FOTOS: HANS-JÜRGEN BAUER Uni-Rektorin Anja Steinbeck und Gesundheit­sdezernent Andreas Meyer-Falcke

Newspapers in German

Newspapers from Germany