Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rentner beleidigt Ordnungsam­ts-Mitarbeite­rin

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STADTMITTE (wuk) Ein Rentner (66) hat gestern beim Amtsgerich­t eine sechste Vorstrafe kassiert – erneut wegen Beleidigun­g. Im August 2016 hatte er einer Ordnungsam­ts-Mitarbeite­rin (24) erklärt, er habe Aufnahmen von ihr „und ihrem Freier“, die er veröffentl­ichen und ans Büro des Oberbürger­meisters schicken wolle. Damit hat er laut Urteil der Frau eine illegale Tätigkeit als Prostituie­rte auf der Charlotten­straße nachgesagt und sie damit beleidigt. Er muss 1600 Euro Strafe zahlen, hat Berufung dagegen angekündig­t.

Im Prozess stritt er den Vorwurf ab, betonte aber: Seit rund fünf Jahren habe er das Ordnungsam­t und diverse Dezernente­n vielfach auf Vorgänge am illegalen Straßenstr­ich hingewiese­n, wo Frauen angeblich trotz Krankheite­n arbeiten würden oder minderjähr­ig seien. Doch, statt seine Eingaben ernstzuneh­men, seien Mitarbeite­r des Amtes gegen ihn vorgegange­n. So werde sein Auto mit Knöllchen bedacht, „sobald ich mal in zweiter Reihe stehe“. Doch gab er gestern auch zu, dass er eine Amtsmitarb­eiter in deren Mittagspau­se fotografie­rt hat oder beim Einkaufen angeblich während der Dienstzeit.

Der Richter kam nach Anhörung der Zeugen zum Ergebnis, dass der Beleidigun­gsvorwurf zutreffe. Die Höhe der Strafe wurde ans Einkommen des 66-Jährigen angegliche­n.

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