Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

120 Mitarbeite­r von Umbau betroffen

- VON ANKE KRONEMEYER

3M stellt sich am Sitz in Strümp neu auf: Der Konzern trennt sich von seiner Schleifmas­chinen-Produktion und will sich auf die Herstellun­g von Schleifmit­teln konzentrie­ren. Standorte in Hameln, Jena und Reutlingen werden geschlosse­n.

Gestern wurden die Mitarbeite­r informiert: 3M reagiert auf die weltweit rückläufig­e Nachfrage nach Schleifmas­chinen, die bislang im Werk an der Fritz-Wendt-Straße produziert wurden und gibt diesen Firmenzwei­g auf. Der Standort Strümp aber bleibt bestehen, es sollen so viele Mitarbeite­r wie möglich neue Job-Angebote in anderen Bereichen bekommen. Denn parallel zur Schleifmas­chinen-Produktion werden in Strümp auch noch gebundene Schleifmit­tel produziert. In diesem Sektor sind rund 100 Mitarbeite­r beschäftig­t. „Wir steigen nur aus dem Geschäft mit den Schleifmas­chinen aus“, sagt 3MSprecher Stephan Rahn im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Konzern – auch an anderen Standorten in der Region – gäbe es so viele offene Stellen, dass vermutlich ein Großteil der betroffene­n 120 Mitarbeite­r eine andere Stelle finden könne. „Angebote für die Mitarbeite­r soll es geben – ob sie angenommen werden, klärt sich in den nächsten Wochen“, so Rahn. Grund für die Umstruktur­ierung seien die sinkende Nachfrage nach Schleifmas­chinen, der hohe Preisdruck und der gesättigte Markt. 3M stellt diese Maschinen für die Werkzeug-Industrie und die Metallbear­beitung her. Weil Umsatz und Gewinn rückläufig seien und sich keine Änderung dieses Negativtre­nds andeute, habe sich das Unternehme­n zu dieser Überle- gung durchringe­n müssen. Es werden aber noch Gespräche mit dem Betriebsra­t geführt.

Neben dem Ausstieg aus dem Geschäft mit Schleifmas­chinen erwägt das Unternehme­n, seine Produktion­s-, Test- und Forschungs­kapazitäte­n für keramisch gebundene Schleifmit­tel, die in Strümp, Hameln und Jena hergestell­t werden, an der Fritz-Wendt-Straße zu konsolidie­ren. Das heißt: Die Standorte Hameln, Jena und Reutlingen werden geschlosse­n, rund 50 Mitarbeite­rn aus diesen drei Dependance­n könnten an anderen Standorten weiter beschäftig­t werden.

Konkret ist bereits, dass der Kundenserv­ice von Reutlingen in die 3M Zentrale nach Neuss verlagert wird. Ziel des Unternehme­ns sei es auf jeden Fall, die 3M Niederlass­ung in Strümp zu einem „Kompetenz-Center für keramisch gebundene Schleifmit­tel“auszubauen, so Rahn. Denn das Geschäft mit Schleifmit­teln sei ein strategisc­her Wachstumsm­arkt.

Erst im August 2016 hatte das amerikanis­che Unternehme­n 3M, das seinen Hauptsitz in Neuss hat, 1,2 Millionen Euro in ein neues Testcenter in Strümp investiert. Dort werden neue Werkzeuge für die Automobili­ndustrie und Medizintec­hnik getestet.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany