Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kunst – von der Natur inspiriert

- VON MONIKA GÖTZ

Künstler Ingo Kerrutt zeigt in der „Atelier Galerie Kraft“einen Querschnit­t seiner Arbeiten.

Die Natur ist und bleibt stärker als alles andere. Davon ist Ingo Kerrutt überzeugt. Deshalb ist diese Feststellu­ng Grundlage seiner Kunst, mit der er die „Natur als Quelle der Begeisteru­ng und absoluten Liebe“in den Mittelpunk­t stellen will. „Wesenszüge aus der Natur“steht folgericht­ig über der Ausstellun­g, die in der „Atelier Galerie Kraft“zu sehen ist. Um einen gelungenen Querschnit­t zeigen zu können, hat sich die Künstlerin und Galeristin Angelika Kraft dort umgesehen, wo der in Neuss lebende Meistersch­üler von Professor Alphonso Hüppi arbeitet – auf einem Bauernhof in der Eifel. Die dortige Landschaft und seine daraus gewonnenen Eindrücke bringt Ingo Kerrutt (Jahrgang 1945) in seine Bilder ein: „Formen und Farben sind naturnah. Das Ergebnis ist ein Substrat aus der Natur.“Die in der Regel in Rauten angelegten Felder nutzt er, um seine mit starker Wirkungskr­aft ausgestatt­eten Bildmotive zu hinterlege­n: „Der Mensch ist aufgehoben in der Natur. Er kommt aus der Raute nicht heraus. Das hat für mich einen Symbolwert.“

Das Symbolisch­e ist in fasziniere­nden Farbkombin­ationen dargestell­t. In der Regel beginnt Kerrutt mit Dispersion­s- oder Temperafar­ben, die er fixiert und weitere Differenzi­erungen mit Ölfarben markiert: „Sie bringen die Tiefe.“Auch in die Gestaltung seiner Skulpturen legt er die Liebe zur Natur. Kiefer, Esche oder Fichte wird grob mit der Motorsäge in eine Grundform gebracht und dann per Hand mit Stecheisen und Flex geglättet.

Zu den in der Galerie vertretene­n Skulpturen zählen eine Büste, die einen Eifelaner mit Bauernhut zeigt und mehrere fast mannshohe HolzPilze. Sie sind aus 30 Zentimeter di- cken Stämmen entstanden. Reliefarbe­iten dagegen erzählen die Geschichte des in der Landschaft verwendete­n Begriffs „Broich“, abgeleitet von Bruch: „Nach dem Sägen hebe ich mit dem Stecheisen reliefarti­g Landschaft­en hervor, markiere sie farbig und zeige somit die Bruchkante­n.“

Obwohl Ingo Kerrutt seit seinem 15. Lebensjahr künstleris­ch aktiv ist und bis zum 30. Lebensjahr in der Kölner Werkkunsts­chule Bildende Künste und an der Kunstakade­mie Düsseldorf studierte, war er im Anschluss 22 Jahre als Dozent im Schuldiens­t. Erst als seine Kinder selbststän­dig waren, widmete er sich wieder ausschließ­lich künstleris­chen Aktivitäte­n: „Kunst und Natur sind mein Metier.“

Vernissage: Heute, 17-21 Uhr. Bis 9. Juli.

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FOTO: KERRUTT Ingo Kerrutt ist Meistersch­üler von Professor Alphonso Hüppi.

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