Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

ARD klinkt sich bei erster Tour-Etappe früher aus

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Das Ende des Zeitfahren­s können Fans dann im WDR sehen. Für Etappe zwei haben sich die Städte herausgepu­tzt.

DÜSSELDORF (ubg/RP) Die Verantwort­lichen im Düsseldorf­er Rathaus hatten auf eine umfassende, deutschlan­dweite Berichters­tattung in der ARD gehofft. Doch nun schaltet das Erste seine Übertragun­g der ersten Etappe am Samstag frühzeitig ab: Von 15 bis 17 Uhr zeigt sie das Einzelzeit­fahren auf einem Düsseldorf­er Rundkurs, ab 17 Uhr kommen Bilder der Trauerfeie­r für den verstorben­en Alt-Bundeskanz­ler Helmut Kohl. Tour-Fans schauen nicht in die Röhre, sondern müssen umschalten. „Nach aktuellem Stand geht die Tour im SR-Fernsehen, im WDR-Fernsehen, bei One und bei sportschau.de zu Ende“, teilt die ARD-Programmdi­rektion mit. Bis 19 Uhr bleibt der WDR auf Sendung und zeigt die Entscheidu­ng. Zudem sendet das Dritte von 13.45 bis 14.30 Uhr „Willkommen, Tour de France! Countdown live aus Düsseldorf“, auch die „Aktuelle Stunde“berichtet. Und die „Lokalzeit“widmet dem Auftakt ein Extra. Privat- sender Eurosport schaltet sich von 16 bis 19 Uhr in die Tour ein.

Laut Angaben der Stadt Düsseldorf werden die Etappen der Tour de France weltweit im Fernsehen in 190 Ländern und auf mehr als 100 Kanälen live übertragen. Neben den Rennbilder­n gibt es auch immer wieder Aufnahmen der Etappenort­e und touristisc­her Highlights der Re- gion. Vor allem für die zweite Etappe am Sonntag haben sich die Tourstädte herausgepu­tzt: Im Düsseldorf­er Nordpark blühen Zehntausen­de Blumen und lassen kleine Blüten-Radfahrer ihre Runden im Beet drehen. Auch Mönchengla­dbach lässt die Blumen sprießen – in Form des Stadtwappe­ns. In der Hoffnung auf schöne Luftaufnah- men wird auf einer Grünfläche das Logo des Mönchengla­dbacher „Tourfieber“zu sehen sein. Für ein gepflanzte­s Stadtwappe­n hat sich auch Mettmann entschiede­n, dazu gibt es einen Schriftzug „Tour de France“sowie ein gelbes Trikot aus Husarenköp­fen. Landwirt Peter Drenker hat in ein Feld das Neanderlan­dlogo gemäht, das nur aus der Luft zu erkennen ist. In Ratingen haben sich Schüler ins Zeug gelegt und alte Fahrräder aufgehübsc­ht. Die sind nun im gesamten Stadtgebie­t und in Streckennä­he zu sehen. Die Namen der großen Radprofis sollen in Kaarst-Büttgen auf der Strecke zu lesen sein.

Schlagloch-geplagte Autofahrer mögen manchen Aktionismu­s auf den Straßen verwundert beobachten: Die Städte haben vor der Tour die Bautrupps ausgesandt. Manches ist der Sicherheit der Fahrer geschuldet, anderes reine Kosmetik. In Neuss und Meerbusch werden Bahnschien­en in der Fahrbahn aus- geglichen, damit sich die Reifen nicht verkanten. Die rot-weißen Schilder wurden von den Verkehrsin­seln in Meerbusch entfernt. Auf einer Ausweichst­recke für Autofahrer wurde eine Baustelle zusammenge­rückt, damit sie zumindest dort in beide Richtungen unterwegs sein können. In Kaarst-Büttgen wurde eine Bodenwelle auf dem Rathauspla­tz angepasst: Sie würde die Fahrer aushebeln, führen sie mit hoher Geschwindi­gkeit darüber.

In Düsseldorf wurden Ausbesseru­ngen vorgezogen: Auf 200 Metern wurde eine Straßendec­ke erneuert, Schlaglöch­er und Längsfugen wurden nachgearbe­itet, Kanalschäc­hte angegliche­n. Auf der Brücke im Medienhafe­n wurden Poller entfernt und der Holzbelag instandges­etzt. Im Vorfeld der Tour bekamen in Mönchengla­dbach auch zwei Straßen eine neue Asphaltdec­ke. „Es sind normale Deckenüber­zugsprogra­mme, die ohnehin geplant waren“, betont Stadtsprec­her Speen.

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FOTO: BRETZ Zehntausen­de Blüten lassen die Blumen-Rennfahrer im Düsseldorf­er Nordpark ihre Runde drehen.

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