Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Investoren scheitern mit Übernahme von Stada

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BAD VILBEL (dpa) Der milliarden­schwere Verkauf des hessischen Arzneimitt­elherstell­ers Stada an die Finanzinve­storen Bain und Cinven ist knapp gescheiter­t. Die für den Deal erforderli­che Annahmequo­te von 67,5 Prozent der Stada-Aktionäre sei verfehlt worden, teilte der MDax-Konzern gestern Abend mit. Nur 65,52 Prozent der Aktionäre hätten bis Fristende die Offerte der Investoren angenommen. Der Stada-Kurs fiel nachbörsli­ch um sechs Prozent auf 58 Euro.

Der Hersteller von Nachahmerm­edikamente­n und rezeptfrei­en Produkten wie Grippostad und Ladival Sonnenschu­tz will seine Gewinnziel­e jetzt aus eigener Kraft erreichen und dazu die Kosten senken. Bain und Cinven hatten 66 Euro je Stada-Aktie geboten. Die- se Offerte sei nun erloschen, teilten die Finanzinve­storen mit. Sie könnten aus rechtliche­n Gründen erst 2018 ein neues Angebot vorlegen. Das gilt aber als unwahrsche­inlich.

Die beiden hatten sich in dem monatelang­en Übernahmek­ampf um Stada seit Februar zunächst gegen die konkurrier­enden Investoren Advent und Permira durchgeset­zt. Sie wollten das Geschäft von Stada internatio­nal ausbauen. Die Konzernspi­tze hatte die Übernahmep­läne bis zuletzt unterstütz­t. Als Gefahr für die Übernahme hatte aber stets der hohe Anteil von Privatanle­gern gegolten, die rund 27 Prozent an Stada halten. Darunter sollen viele traditions­bewusste Ärzte und Apotheker sein, die einen Verkauf des Pharmakonz­erns kritisch sehen.

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