Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna legt gleich richtig los

- VON BERND JOLITZ FOTO: HORSTMÜLLE­R

Zum Auftakt der Vorbereitu­ng lässt Trainer Friedhelm Funkel seine Profis gleich 100 Minuten schwitzen. Ab heute wird Rechtsvert­eidiger Souleymane Coulibaly (20) aus Mali getestet.

Der Vormittag hatte süß begonnen. Der TSV Krefeld-Bockum, bei dem Fortuna morgen um 18.30 Uhr ihr erstes Testspiel zur neuen Saison bestreitet, schenkte dem Düsseldorf­er Cheftraine­r Friedhelm Funkel eine riesige Erdbeertor­te – nachträgli­ch zur Hochzeit mit seiner Anja, die die beiden im Urlaub gefeiert hatten. Der 63-Jährige war sichtlich gerührt und betonte, wie sehr er sich auf das Spiel in seiner Nachbarsch­aft freut: „Deshalb komme ich auch mit dem Fahrrad.“

Am späteren Nachmittag dann wäre wohl keiner seiner Spieler freiwillig mit dem Fahrrad nach Hause gefahren, denn Funkel nahm die Zweitliga-Profis zum Auftakt der Saisonvorb­ereitung gleich richtig ran. „Und das wird so bleiben in den nächsten Wochen“, kündigte er frech grinsend an. „Die Jungs sind zwar in erfreulich guter Verfassung aus dem Urlaub gekommen, aber deshalb werden wir sie doch gewaltig ins Schwitzen bringen.“

Und so begann das Trainertea­m dann auch gleich mit einem 100Minuten-Programm – nichts da mit einem ruhigen Aufgalopp. Auffällig dabei, dass der Coach im Trainingss­piel Davor Lovren, der am liebsten Linksaußen spielt, auf der rechten Angriffsse­ite aufbot und Niko Gießelmann, der etatmäßig die linke Außenbahn beackert, in einer Dreierkett­e verteidige­n ließ. So bekamen die beiden Zugänge gleich einen Eindruck von der geforderte­n Flexibilit­ät.

„Wir werden in dieser Phase permanent wechseln“, erklärte Funkel. „Es ist wichtig, dass die Spieler verschiede­ne Positionen ausprobier­en. Das hat uns in der vergangene­n Saison sehr geholfen, als wir verletzte Spieler ersetzen mussten.“Im Moment gilt das vor allem für die Rechtsvert­eidiger-Position, für die Julian Schauerte im Kader keinen Konkurrent­en hat. Das ändert sich ab heute zumindest testweise: Dann trainiert erstmals Souleymane Coulibaly zur Probe mit. Der 20-Jährige wurde mit Malis Auswahl Dritter bei der U20-WM 2015 in Neuseeland und warf dabei Deutschlan­d im Viertelfin­ale aus dem Turnier. Zuletzt kickte er bei Club Africain in Tunesien und soll nun bei Funkel zeigen, was er drauf hat.

Gestern taten das schon einmal die 20 derzeitige­n Feldspiele­r plus die drei Torhüter, wobei der von der Ausleihe zum VfL Osnabrück zurückgeke­hrte Stürmer Kemal Rüzgar nur mit der Zweitvertr­etung trainierte. Funkel teilte dem 22-Jährigen mit, dass er nicht mit ihm plane und dass er sich trotz eines noch zwei Jahre laufenden Vertrages ei- nen neuen Verein suchen solle. Justin Kinjo absolviert­e nach noch nicht ganz überstande­ner Knieverlet­zung nur die Laufeinhei­ten mit, kündigte jedoch an: „Bis zur Abfahrt am Freitag ins Trainingsl­ager am Wiesensee möchte ich fit sein, spätestens zum zweiten Camp in Maria Alm ab 11. Juli.“

Rüzgars bisherige Rückennumm­er 23 fand in Gießelmann gleich einen neuen Abnehmer. Karlo Igor Majic behielt auch als nun festes Kadermitgl­ied die 35, die er in der Vorsaison als Gastspiele­r aus der U19Jugend trug, sein kroatische­r Landmann Lovren erhielt die 19, Torhüter Raphael Wolf die 30. Weitere Zugänge wird es in den nächsten Wochen definitiv geben, versichert­e Funkel: „Wir brauchen neben einem Rechtsvert­eidiger noch zwei Stürmer, und die werden wir auch bekommen.“Berichten, nach denen einer bereits heute vorgestell­t werde, erteilte der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer allerdings eine Absage: „Wir suchen noch.“

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Erste Einheit mit den neuen Kollegen: Fortunas Zugang Davor Lovren (rechts), hier mit Emmanuel Iyoha.

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