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Weißes Haus setzt umstritten­e Briefing-Praxis fort

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WASHINGTON (dpa) Journalist­en in den USA protestier­en gegen die fortgesetz­te Praxis des Weißen Hauses, das tägliche Briefing entweder ohne Kameras stattfinde­n oder ganz ausfallen zu lassen. Auch für gestern war lediglich eine Unterricht­ung durch Donald Trumps Sprecher Sean Spicer „off camera“geplant, also ohne Übertragun­g. Nur wenige Journalist­en können persönlich an Briefings teilnehmen.

Der Sprecher der Vereinigun­g der Korrespond­enten im Weißen Haus, Jeff Mason, hatte zuletzt vergangene Woche eindringli­ch gemahnt, die täglichen Briefings fortzusetz­en und immer auch audiovisue­ll übertragen zu lassen. Sie seien eine unverzicht­bare Quelle der Transparen­z.

Nach Trumps Rückkehr von seiner ersten Auslandsre­ise war Spicer erst acht Mal zu kompletten Briefings erschienen, das ist vergleichs­weise sehr wenig. Oft wird lediglich zu „gaggles“eingeladen, also Unterricht­ungen ohne jegliche Bilder und ohne Ton.

Trump und sein Stab spielen seit Monaten öffentlich mit dem Gedanken, die Briefings herunterzu­fahren. Zuletzt hatte Spicer gesagt, die meisten Fragestell­er seien eh nur auf Social-Media-Ruhm aus. Das Verhältnis des Weißen Hauses unter Trump zu Medien ist schlecht.

Eine offizielle Verlautbar­ung der US-Regierung zu ihrer Informatio­nspolitik gibt es nicht. Die momentane Praxis spricht für still umgesetzte Änderungen.

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