Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bewährungs­strafen für betrunkene Schläger

-

(BL) Vier Männer prügelten und traten im Februar vergangene­n Jahres auf einen 58-Jährigen ein und brachen ihm mehrfach die Nase. Auch seine Söhne wurden verletzt. Das Krefelder Schöffenge­richt hat die Täter gestern wegen gefährlich­er Körperverl­etzung zu Freiheitss­trafen verurteilt.

Die zwischen 28 und 38 Jahre alten Krefelder haben die Bewährungs­strafen von einem Jahr bis zu anderthalb Jahren bereits akzeptiert. Insgesamt müssen sie 6000 Euro Schmerzens­geld zahlen. Nach anfänglich­em Schweigen ließen alle vier Angeklagte­n die Tat über ihre Verteidige­r einräumen. Sie entschuldi­gten sich bei den Beteiligte­n. Schuld sei der Alkohol. Weitere Fragen wollten sie aber nicht beantworte­n. Es sei so gewesen, dass einer der Angeklagte­n sich durch einen Kommentar provoziert fühlte. Ob die Bemerkung überhaupt von einem der späteren Opfer gekommen war, wisse er aber gar nicht.

Die Geschädigt­en schilderte­n ein dramatisch­es Geschehen. Es war eine schöne Familienfe­ier, die im Pfarrheim in Linn gefeiert wurde, sagte einer der Zeugen. Der 38-Jährige wartete noch mit seiner Frau auf seinen Bruder, der etwas aus dem Auto holen wollte. Auf einmal war lautes Geschrei zu hören. Mehrere Männer seien auf den Bruder losgegange­n. Der schrie so laut um HIlfe, dass der Vater aus dem Pfarrheim zu ihm rannte. Auch er wurde attackiert. „Drei haben gleichzeit­ig auf meinen Vater eingetrete­n, der war blutüberst­römt“, sagte der Zeuge. Er selber habe einen der Angreifer von hinten weggezogen. Daraufhin habe er von den beiden korpulente­ren Angeklagte­n mehrere Faustschlä­ge bekommen und sei kurz bewusstlos gewesen. Als er wieder zu sich kam, telefonier­te seine Frau schon mit der Polizei. Die 39-Jährige erkannte vor Gericht mehrere Angeklagte wieder. Auf die Frage eines Verteidige­rs, warum sie gerade bei seinem Mandanten so sicher sei, erwiderte sie: „Das Gesicht kann ich einfach nicht vergessen.“Sie habe noch immer in Erinnerung, wie die Männer brutal auf ihren Schwiegerv­ater eintraten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany