Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sorge um Niedrigwas­ser am Gut Dyckhof

- VON LISA KREUZMANN

Der Wassergrab­en rund um das historisch­e Gut trocknet aus. Sorge bereitet das nicht nur Tierschütz­ern, sondern auch dem Besitzer: Sinkt das Wasser weiter ab, gefährdet das auch die Statik. Doch niemand will sich verantwort­lich zeigen.

Denkmal- und Umweltschü­tzer sorgen sich um die historisch­e Wasserburg in Niederdonk. „Ich habe das Gefühl, da kümmert sich überhaupt niemand drum“, sagt Anwohnerin Gudrun Sprung, die dort regelmäßig mit ihrem Hund spazieren geht. Grund ist der seit Tagen niedrige Wasserstan­d rund um das Gut.

Wegen der andauernde­n Trockenhei­t sind sowohl das Leben der Fische als auch die Standsiche­rheit des Guts gefährdet. Aber für eine schnelle Lösung möchte sich niemand verantwort­lich zeigen. Die Zuständigk­eit für das Gewässer hängt zwischen der Besitzerfa­milie Verhülsdon­k, der Stadt Meerbusch und der Unteren Wasserbehö­rde des Rhein-Kreises Neuss.

Der Burggraben wird über den Stingesbac­h gespeist – endet aber in einer Sackgasse. Es gibt also nur einen Zulauf, aber keinen beidseitig­en Wasserflus­s, der das Wasser bewegt und frisch hält. Daran etwas ändern könne der Betreiber des Guts Peter Verhülsdon­k aber nicht. „Wir haben keine Handhabe“, sagt Verhülsdon­k. Denn für den Stingesbac­h sei schließlic­h die Stadt verantwort­lich.

Seit Tagen versuche er daher, mit der Stadt über den Zustand des Gewässers ins Gespräch zu kommen. Bislang jedoch ohne Erfolg. „Das sind nur noch wenige Zentimeter“, sagt Peter Verhülsdon­k. „Wenn der Wasserstan­d immer weiter absinkt, wird das für die Statik des Gebäudes gefährlich.“Die Wasserburg sei auf Holzpfähle­n gebaut. Dringe an das feuchte Holz zu viel Luft, bestehe die Gefahr, dass die Holzträger faulen werden, sagt er.

Aber auch Tierschütz­er sind alarmiert. Im Wassergrab­en der Burg sind auch heimische Tiere zu Hause. Sorge bereiten einige Karpfen, die zwischen Schlammbod­en und Wasserober­fläche vor sich hinvegetie­ren. „Wir müssen dringend han- deln“, sagt Uta Snyders-Richard vom Tierschutz­verein Meerbusch. „Wenn es nicht regnet, sind die Karpfen dort zum Tode verurteilt.“

Schon vor mehreren Jahren sei der Burggraben so trocken gewesen, dass ein Nachbar etwa 200 Fische aus dem Gewässer gerettet habe, erzählt Peter Verhülsdon­k. Danach habe das Gartenteam des Guts selbst Hand angelegt und eine Staustufe im Stingesbac­h errichtet. Bei Niedrigwas­ser sollte so mehr Wasser in den Graben des Guts geleitet werden können. Die Vorrichtun­g sei aber immer wieder von der Stadt entfernt worden, sagt Verhülsdon­k. Im vergangene­n Jahr habe er dann eine andere Lösung gesucht und zwei Tage lang mit dem Gartenschl­auch Frischwass­er in den Graben fließen lassen. Eine Dauerlösun­g sei das aber nicht. Die Stadt müsse aktiv werden, sagt Verhülsdon­k.

Bei der Stadt sieht man sich für die Situation am Gut Dyckhof aber nicht verantwort­lich. „Die Stadt ist da raus“, sagt Matthias Unzeitig, im Rathaus der Fachbereic­hsleiter für

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