Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

45 Grad – Höllenhitz­e in Griechenla­nd

-

ATHEN (dpa) Als ob man bei 200 Grad Umluft den Kopf in einen Backofen steckt – so fühlt sich in Athen der erste Schritt auf die Straße an. Schon am frühen Morgen liegt die Temperatur bei über 30 Grad, in den Mittagsstu­nden steigt sie mancherort­s auf über 45 Grad. Die Superhitze aus Afrika, auf griechisch „Kávsonas“genannt, sucht das Land ungefähr alle zehn Jahre heim. Heute soll sie vorbei sein – aber was bleibt, ist die stark erhöhte Gefahr für Waldbrände.

An den Stadtsträn­den Athens suchen die Menschen bereits in den frühen Morgenstun­den nach Abkühlung. Bis mittags muss der Sprung ins Wasser erledigt sein, danach ist es einfach nur noch gefähr- lich, sich draußen aufzuhalte­n, nicht zuletzt wegen der stark überhöhten Ozon-Werte.

Dennoch nimmt sich der diesjährig­e, viertägige „Kávsonas“im Vergleich noch zahm aus. Im Jahr 1987 starben beim selben Wetter-Phänomen in Griechenla­nd geschätzte 4000 Menschen. Zehn Tage währte die Hitzehölle damals, zu einer Zeit, als Klimaanlag­en noch als seltener Luxus galten. Stadtwohnu­ngen wurden zur Todesfalle – Kliniken und Leichenhal­len waren bald überfüllt, vor allem ältere und kranke Menschen zählten zu den Opfern. Heute ist man besser vorbereite­t. Schon im Voraus veranlasst­e die Athener Stadtverwa­ltung, dass klimatisie­rte Gemeindeha­llen tags- über für Schutzsuch­ende geöffnet sind. Notrufnumm­ern wurden eingericht­et, um Alleinsteh­enden Hilfe zu bieten. Appelle ergehen außerdem an die Menschen, sich um die Tiere zu kümmern. Für Streuner hat die Stadt Athen 35 Wasserstel­len eingericht­et, viele Bewohner stellen zudem Wasserscha­len für Katzen und Hunde auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany