Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Nothammer gestohlen und zur Waffe umgebaut?

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WERSTEN (wuk) Zum Nachsitzen verdonnert hat eine Amtsrichte­rin gestern einen 16-jährigen Schüler in Abwesenhei­t. Aus einem speziell umgebauten Griffstück eines Nothammers soll der Jugendlich­e sich laut Anklage in Heimarbeit einen Schlagring mit fünf Zacken gebastelt haben. Mit einer solchen Tat hätte er massiv gegen das Waffengese­tz verstoßen, das Schlagring­e in Deutschlan­d verbietet.

Weil der Angeklagte den gestrigen Gerichtste­rmin aber geschwänzt hat – die Anklageban­k bei der geplanten Verhandlun­g also leer blieb –, wird der Schüler jetzt für Anfang September erneut vorgeladen. Damit es dann mit der neuen Verhandlun­g auch tatsächlic­h klappt, will die Richterin vorher die Polizei zu dem 16-Jährigen schicken, die ihn dann pünktlich vor Gericht bringen wird.

Aufgefalle­n war der Schüler bei einem Schwerpunk­teinsatz der Polizei Anfang des Jahres in Wersten. Damals war der 16-Jährige zusammen mit weiteren Kumpels den Beamten als verdächtig erschienen. Bei einer darauf folgenden Personenko­ntrolle wurde in der Jackentasc­he des Schülers dann der zur Waffe umgebaute Nothammer entdeckt.

Laut Anklage hatte der Junge das Vorderteil des Hammers abgesägt, anschließe­nd den bügelartig­en Griffschut­z durchbohrt und von innen fünf lange Schrauben eingedreht, so dass die Spitzen der Schrauben zackenarti­g nach außen zeigten. Dass er dadurch eine verbotene Waffe hergestell­t und sie zudem griffberei­t in der Innentasch­e seiner Jacke herumgetra­gen habe, war dem Schüler laut Anklage bewusst.

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