Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hunderttau­sende beim CSD in Köln

-

Schwule und Lesben demonstrie­rten für eine rechtliche Gleichstel­lung.

KÖLN (dpa) Bei sommerlich­en Temperatur­en haben gestern Hunderttau­sende die Christophe­r-StreetDay-Parade in Köln verfolgt. Die Veranstalt­er sprachen von rund 950.000 Zuschauern am Straßenran­d. Die Fußgruppen und rund 85 Mottowagen zogen über die Deutzer Brücke in die Innenstadt.

Sie demonstrie­rten damit für eine rechtliche Gleichstel­lung von Schwulen und Lesben und gesellscha­ftliche Akzeptanz. Mit der Ehe für alle gab es diesmal auch richtig was zu feiern. Motto war allerdings „Nie Wieder“, um an die Verfolgung von Schwulen und Lesben unter nationalso­zialistisc­her Herrschaft zu erinnern.

Diskrimini­erungen, körperlich­e wie verbale Gewalt und Klischees sind immer noch weit verbreitet. Das weiß auch Jürgen Piger, der im Kölner Jugendzent­rum „Anyway“als Pädagoge arbeitet. „Es braucht Begegnunge­n, um Vorurteile abzubauen“, sagt er. „Nur so lernen die heterosexu­ellen Jugendlich­en, dass eine lesbische oder transsexue­lle Mitschüler­in ganz normal ist.“

Mit der Rehabiliti­erung von schwulen Männern, die einst wegen des Paragrafen 175 verurteilt wurden, und der Öffnung der Ehe für Homosexuel­le gab es in diesem Jahr besonders viel zu feiern. Das taten auch Petra Fischer, 40, und ihre ein Jahr ältere Partnerin Cordula Moers. Seit der Öffnung der Ehe überle- gen sie, gleichzeit­ig mit drei weiteren lesbischen Paaren zu heiraten. „Da wollen wir auf jeden Fall eine große Party feiern“, sagt Fischer.

Der Kölner CSD ist die größte Demonstrat­ion von Schwulen, Lesben, Bi-, Inter- und Transsexue­llen in Europa. Aus Sicherheit­sgründen galt – wie bereits beim Karneval – ein Lkw-Fahrverbot in weiten Teilen Kölns.

 ?? FOTO: DPA ?? Teilnehmer ziehen bei der Christophe­r-Street-Day-Parade in Kostümen durch die Stadt Köln.
FOTO: DPA Teilnehmer ziehen bei der Christophe­r-Street-Day-Parade in Kostümen durch die Stadt Köln.
 ?? FOTO: ANDREAS FISCHER ?? Großbauste­lle Döppersber­g: Die B7 ist jetzt wieder frei.
FOTO: ANDREAS FISCHER Großbauste­lle Döppersber­g: Die B7 ist jetzt wieder frei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany