Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hennings braucht noch etwas Zeit

- VON BERND JOLITZ

Im letzten Testspiel vor dem Trainingsl­ager in Österreich quält sich Fortuna zu einem 1:0-Sieg beim Oberligist­en SSVg Velbert. Dem erst am Freitag fest verpflicht­eten Stürmer merkt man seinen Trainingsr­ückstand noch an.

Die meisten Augen richteten sich auf den Mann mit der Nummer 28. Rouwen Hennings, den Fortuna nach monatelang­em Tauziehen mit seinem früheren Arbeitgebe­r FC Burnley am Freitag endlich fest verpflicht­en konnte, gab im Testspiel beim Fußball-Oberligist­en SSVg Velbert seinen Wieder-Einstand im Düsseldorf­er Trikot. Auf ihm ruhen die größten Hoffnungen der Fans, dass die Abschlusss­chwäche des Zweitligis­ten behoben werden könnte. Gestern konnte Hennings diesen Anspruch noch nicht erfüllen, das durfte freilich auch niemand von ihm erwarten. Die zwei Wochen, die ihm im Mannschaft­straining fehlen, waren dem 29-Jährigen anzumerken, doch wird er diesen Rückstand bis zum Punktspiel­start am 31. Juli gewiss aufarbeite­n.

Es war insgesamt kein Spiel, dass irgendjema­ndem unter den 1800 Zuschauern länger im Gedächtnis bleiben wird. Höchstens wegen des geradezu grotesk beflissene­n Verhaltens des Security-Personals: Das gebärdete sich wie bei einem hochbrisan­ten Champions-League-Spiel und entfernte einige Düsseldorf­er Familien aus einem Stehplatzb­lock, „weil wir hier eine Fantrennun­g praktizier­en“.

Dass ansonsten Ausschreit­ungen gedroht hätten, war in der Strandbad-Atmosphäre von Velbert mehr als unwahrsche­inlich, ist letztlich aber nicht zu beweisen. Sicher ist jedoch, dass Fortuna besser spielen kann als in der schwachen zweiten Hälfte. Vor der Pause hatte es wenigstens flotte Kombinatio­nen gegeben, denen jedoch der zwingende Abschluss fehlte. Mit Ausnahme der Szene in der 44. Minute, als Axel Bellinghau­sen einen präzisen Pass von Özkan Yildirim verwertete.

„Es war schön, endlich mal wieder zu spielen“, sagte Hennings hinterher. „Es war ja schon ganz schön lange her. Deshalb stimmten noch nicht alle Abläufe, aber das kommt jetzt ganz schnell.“Auch Trainer Friedhelm Funkel macht sich da gar keine Gedanken: „Klar hat man bei Rouwen gemerkt, dass Einzel- und Mannschaft­straining verschiede­ne Dinge sind. Aber er ist willens, einige zusätzlich­e Einheiten zu absolviere­n, da wird er den Rückstand bald aufgeholt haben.“

Mit dem Spiel in der ersten Hälfte zeigte sich Funkel nicht unzufriede­n, „da ging es flüssig nach vorn, und wir haben hinten nichts zugelassen“. Nach der Pause gefiel es ihm dann nicht mehr so gut, was er allerdings sehr gelassen nahm: „Da hatten wir ja auch einige sehr junge Spieler auf dem Platz.“

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