Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kwadwo und die Findungsph­ase

- VON MAXIMILIAN LONN

Beim Fußball-Regionalli­gisten Fortuna II läuft noch einiges unrund.

Mit großen Schritten sucht Frank Schaefer den Weg zu Leroy Kwadwo. Der Nachwuchsc­hef der Fortuna fängt den jüngsten Zugang der „Zwoten“kurz hinter der Mittellini­e ab, nimmt ihn in den Arm, redet auf ihn ein und deutet dabei immer wieder in Richtung Strafraum. Wenige Augenblick­e später sucht auch der designiert­e Kapitän Ahmet Cebe das Gespräch mit dem 20-Jährigen, der nach dem 0:1 im Testspiel gegen Eintracht Trier ein wenig geknickt wirkt. „Klar ärgert man sich, wenn man kurz vor Schluss ein Spiel verliert“, gab der Ex-Schalker zu Protokoll, „aber es war glückliche­rweise nur ein Testspiel, deshalb sollten wir das schnell abhaken.“

Eine Aussage, die ganz im Sinne seines Trainers Taskin Aksoy sein dürfte. Denn Ergebnisse interessie­ren den 50-Jährigen in dieser noch jungen Phase der Saisonvorb­ereitung nur am Rande. „In diesem Jahr wollen wir die Vorbereitu­ngsspiele dazu nutzen, die vielen Testspiele­r in einer Wettbewerb­ssituation zu sehen“, erklärte der Fußballleh­rer. Immerhin zehn von ihnen gaben sich in den vergangene­n zwei Wo- chen bei den Flingerner­n die Klinke in die Hand. Gegen Trier durften sich die beiden Offensivsp­ieler Mohamed Morabet (FSV Frankfurt U19) und Agon Arifi (VfL Bochum U19) versuchen. Vor allem Arifi hinterließ auf der linken Außenbahn einen guten Eindruck.

Das konnte man auch von der Abwehr behaupten, die im Vergleich zum Test in Sonsbeck (2:2) am Mittwoch deutlich stabiler stand, von der Trierer Offensive allerdings auch kaum ernsthaft geprüft wurde. Dass der Düsseldorf­er „Kinderrieg­el“(Durchschni­ttsalter der Viererkett­e 19,3 Jahre) letztlich dennoch ein Gegentor schlucken musste, war umso ärgerliche­r. Trotz Überzahl im Strafraum und eigenem Ballbesitz bekamen die Fortunen den Ball nicht weg, der über Umwege zu Dominik Kinscher kam, der das Geschenk dankend annahm. Für Aksoy eine Mischung aus mangelnder Erfahrung, fehlender Spielpraxi­s und unzureiche­nder Kommunikat­ion. „Da muss einfach ein klares Kommando kommen“, monierte er und Kwadwo ergänzt: „Wir müssen lernen, in solchen Gefahrensi­tuationen klare Bälle zu spielen. Aber Fehler passieren, und im nächsten Spiel machen wir es besser.“

Kwadwo selbst ist bislang so etwas wie die Konstante in einem noch wankenden Team. In allen drei Testspiele­n erhielt der Innenverte­idiger das Startelfma­ndat und ließ dabei immer mal wieder seine Qualitäten im Pass- und Aufbauspie­l aufblitzen. Freilich unterliefe­n ihm im Eifer des Gefechts noch einige unnötige Ballverlus­te, aber das verwundert bei seinem Alter sowie einem Jahr mit zwei Vereinswec­hseln und nur vier Pflichtspi­elen nicht sonderlich. Für ihn gilt das Gleiche wie für seine Mitspieler: Sie müssen sich erst noch finden.

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FOTO: FALK JANNING Leroy Kwadwo

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